| # taz.de -- Luxus ist anstrengend: In der Glasbodenvilla | |
| > Die Sessel scheinen über dem Wasser zu schweben. Und unten tummeln sich | |
| > die Fische. Doch für die Unterwasser-Show und langnasige Trompetenfischen | |
| > bleibt vorerst keine Zeit | |
| Bild: Dinieren fünf Meter unter der Wasseroberfläche | |
| Die Malediven sind das Traumziel schlechthin für jeden Sonnenanbeter und | |
| Tauchsportbegeisterten: Mehr als 1.100 Inselchen bilden den Inselstaat. | |
| Atolle sind sie allesamt, entstanden aus erodierten und nun gänzlich | |
| verschwundenen Vulkanmassen. Übrig geblieben sind mehr oder weniger | |
| ringförmige Inselhaufen aus Korallen - die Atolle. Aus dem Flieger sehen | |
| sie tatsächlich aus wie Perlen an einer Schnur, in tiefes Blau gebettet. | |
| Keines ist höher als 2,4 Meter über dem Meeresspiegel: Die Malediven sind | |
| das flachste Land der Welt. | |
| Nach der Landung auf der Flughafen-Insel bei Male geht es mit dem kleinen | |
| knallroten Transfer-Wasserflugzeug zur Glasbodenvilla weiter. Als nach | |
| einigem Warten endlich genügend Passagiere das Flugzeug füllen, kommen nach | |
| weiteren 30 Flug-Minuten die beiden Inseln des Hilton in Sicht: Rangali und | |
| Rangalifinolhu. Sie sind durch eine lange Brücke miteinander verbunden. | |
| Wir landen mitten in der türkis leuchtenden Lagune, direkt auf dem Wasser - | |
| für die kleine Maschine ist das eine beruhigend geräumige Landebahn. | |
| Freundlich lächelndes Personal empfängt uns und macht uns gleich auf die | |
| eine Stunde Zeitverschiebung zur 90 Kilometer entfernten Hauptinsel Male | |
| aufmerksam. Das Hilton hat seine eigene Zeit, damit die Gäste vermeintlich | |
| länger das Tageslicht genießen und später aufstehen können. Die beiden | |
| Hotelinseln bieten mehrere Restaurants, selbstverständlich alle im | |
| "Barfußluxus"-Stil, Spa-Anlagen, kleine Baby-Haie im flachen Uferwasser - | |
| und Flughunde, die in der Dämmerung wie schwere Vögel von einer Insel zur | |
| anderen flattern. | |
| Alles wirkt freundlich, professionell, gepflegt, fünf Sterne eben, sogar | |
| sechs, geht man nach der hoteleigenen Kategorisierung. Dennoch wirken die | |
| Inseln nicht steril oder überkandidelt, sondern angenehm natürlich. Das mag | |
| an der für maledivische Verhältnisse großen Inselfläche liegen, drei | |
| Kilometer sind es von einem Ende der Inseln zum andern. Oder vielleicht | |
| liegt es auch daran, dass hier drei verschiedene Luxus-Kategorien zusammen | |
| kommen, ganz entsprechend dem Hilton-Slogan "Ein Resort, zwei Inseln, drei | |
| Erlebnisse". Selbst die Gäste der preiswertesten Variante kommen hier | |
| mindestens in der Business Class angeflogen. | |
| Unsere ist die Super-Edel-Deluxe-Version. Ein junger Bursche in | |
| farbenfrohem Outfit entpuppt sich als der eigens für uns abgestellte | |
| Butler. Er wird auf Knopfdruck unmerklich und dezent in seinem separaten | |
| Entrée ein und aus gehen, um uns jeden Wunsch zu erfüllen. Wir sausen in | |
| unserm (natürlich eigenen) Speedboat zu unserer "Sunset Villa", ein | |
| zunächst gar nicht so spektakulär aussehendes Haus auf hölzernen Stelzen | |
| mitten im türkisen Wasser. Es gibt zwei Exemplare dieser Art, sie liegen | |
| ganz elitär abseits vom Rest des Resorts mit (ebenfalls eigenem) langem | |
| Zugangssteg. | |
| "Villa" ist hier eine durchaus passende Bezeichnung, allein die Größe | |
| unseres Domizils ist beeindruckend. Rund 200 Quadratmeter bieten alles, was | |
| das Herz begehrt - und noch viel mehr. Glastüren und enorme Fensterfronten | |
| aufs leuchtendblaue Meer, alles wirkt offen und luftig-leicht. Gleich beim | |
| Eintreten schimmert uns der riesige Glasboden entgegen. Dies dürfte der | |
| größte seiner Art überhaupt sein. Darauf scheinen die Sessel über dem | |
| Wasser zu schweben. Und unten tummeln sich die Fische. Wir sind versucht, | |
| gleich die Sessel zu entfernen und uns zur großen Unterwasser-Show auf die | |
| zehn Quadratmeter große Fläche zu begeben, ganz ohne nass zu werden. Doch | |
| wir haben gar keine Zeit, uns den langnasigen Trompetenfischen gebührend zu | |
| widmen, denn schon entdecken wir in der Villa ein Highlight nach dem | |
| andern. | |
| Dazu sagt der General Manager Carsten Schieck: "Wir wollten noch eins | |
| draufsetzen und etwas anbieten, was sonst keiner hat. Innovation spielt in | |
| unserem Resort generell eine große Rolle. Bei uns kann man die | |
| farbenprächtige Unterwasserwelt der Malediven erleben, ohne sich die Füße | |
| nass zu machen." | |
| Alles ist vom Feinsten. High-Tech von Bose. Bade-Artikel von Bulgari. | |
| Offene Edel-Dusche, selbstverständlich in Marmor. Daneben ein riesiger | |
| Jacuzzi mit allerlei Knöpfen und Touchpads. Draußen, auf der Terrasse, ein | |
| weiterer Jacuzzi. Eine das Haus umlaufende großzügige Veranda. Ein rundes | |
| Bett, das sich auf Knopfdruck mit dem Sonnenuntergang dreht. Ein Fernrohr. | |
| Bei so viel spektakulärem "Verwöhnluxus" ist die Entspannung eine | |
| anstrengende Sache. Es dauert erst mal, bis wir uns durch die | |
| Bedienungsanleitungen durchgearbeitet haben. Zunächst einmal wollen wir das | |
| Licht anschalten - doch leider bleiben all unsere Versuche ohne Erfolg. | |
| Aber dann fällt mir plötzlich etwas ein. Wir brauchen ja nur einen Knopf zu | |
| drücken - wozu hat man schließlich seinen Butler. | |
| Soll ich nun ein bisschen auf dem Glasboden die Fische beobachten oder | |
| damit doch lieber bis zum Abend warten, wenn die Show dort unten erst | |
| richtig los geht, sobald die Nachtbeleuchtung die Fische anlockt? Dann eben | |
| erstmal ein Bad nehmen, drinnen in dem edlen Jacuzzi? Oder vielleicht doch | |
| besser draußen auf dem Sonnendeck? So manch einer mag überfordert sein mit | |
| der Wahl des passenden Jacuzzis. Nun ja, ich weiß sofort, welchen ich | |
| wähle, nämlich den größten: das traumhaft türkis leuchtende Meer. | |
| INSEL-LUXUS PUR | |
| Nur per Wasserflugzeug zu erreichen, 30 Minuten von Male. Transfer mit | |
| Maledivian Air Taxi, Extrakosten 220,00 Euro. Man sollte unbedingt auf eine | |
| Ankunftszeit bei Tageslicht vor 18.00 Uhr achten, da man sonst eine | |
| Überbrückungsnacht in Male verbringen muss. Sunset Villas für 2 Personen: | |
| ab (Nebensaison) 2.050,00 Euro bis 3.110,00 Euro, Conrad Maldives Rangali | |
| Island, Sunset Water Villas, Ari Atoll, Malediven, +9 60-6 68-06 29, | |
| [1][www.conradhotels.com] | |
| Verglastes Unterwasserrestaurant: Auf der Welt einmaliges Dining-Erlebnis | |
| auf dem Meeresgrund. Eine transparente Acrylröhre erlaubt eine Rundum-Sicht | |
| auf vorbei- und sogar über die Gäste hinwegziehende Fischschwärme, die hier | |
| der Tiefe wegen zahlreicher und vielfältiger ausfallen, als man es | |
| beispielsweise vom Schnorcheln her kennt. Platz für 12 Personen. Formelle | |
| Kleidung erwünscht. 5-Gänge-Menü westlich-maledivischer "Fusions-Küche": | |
| 120,00 Euro | |
| Schwimmen mit Manta-Rochen: Ein absolutes Muss für jeden tauchfähigen | |
| Besucher. 10 Bootsminuten vom Hotel entfernt befindet sich am Madivaru Riff | |
| der sogenannte "Manta Point", an dem sich regelmäßig die riesigen Mantas | |
| treffen. 1,5 Stunden inklusive Ausrüstung und Guide 57,00 Euro | |
| Dinieren über dem Wasser: Wer auch mal eine andere, typisch winzige Insel | |
| der Malediven besuchen möchte, dem sei das wunderschöne Inselparadies Baros | |
| empfohlen. Für das andere Extrem im Dinner-Erlebnis speist man hier nicht | |
| unter, sondern in maximaler Höhe über dem Wasser, d. h. für die Malediven | |
| so hoch, wie die Palmen wachsen. Das zweistöckige Lighthouse-Restaurant | |
| thront auf Stelzen mitten im türkisblauen Wasser. Beim Abendessen des | |
| Fünf-Sterne-Resorts sitzt man direkt am Wasser. Abholung im Speedboat vom | |
| 20 Minuten entfernten Male, Lighthouse Restaurant Baros, +9 60-6 64-26 72, | |
| [2][www.baros.com] | |
| 9 Apr 2008 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.conradhotels.com/ | |
| [2] http://www.baros.com/ | |
| ## AUTOREN | |
| Bettina Kowalewski | |
| ## TAGS | |
| Reiseland Malediven | |
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