| # taz.de -- Neue Angst in China vor Flutwellen: Erdbeben-Schutt staut die Flüs… | |
| > Durch das Erdbeben sind künstliche Staudämme entstanden, die nun zu | |
| > brechen drohen. Regierung musste 160.000 Menschen in Sicherheit bringen. | |
| Bild: Durchs Erdbeben entstandener Stausee bedroht einen Ort in Sezuan. | |
| JIANGYOU ap Aus Angst vor Überflutungen haben die chinesischen Behörden bis | |
| zum Mittwoch fast 160.000 Menschen in Sicherheit gebracht. | |
| Ministerpräsident Wen Jiabao bezeichnete die Bedrohung durch aufgestaute | |
| Flüsse und neu entstandene Seen während einer Kabinettssitzung als "die | |
| dringendste Aufgabe", wie die englischsprachige Zeitung China Daily | |
| berichtete. Bei dem Beben vom 12. Mai haben Erdrutsche Flussläufe | |
| verstopft, dahinter bildeten sich riesige Stauseen, die sich in Flutwellen | |
| zu ergießen drohen. | |
| Hunderte Soldaten arbeiteten mit schwerem Gerät am einem der größten Seen, | |
| dem Tangjiashan im Norden der Provinz Sichuan, um einen 200 Meter langen | |
| Kanal zu graben, über den das Wasser ablaufen sollte. Mehrere Sprengungen | |
| wurden durchgeführt. Der Pegel des Tangjiashan steigt jeden Tag um mehr als | |
| einen Meter, die Wassermassen sind bereits auf 130 Millionen Kubikmeter | |
| angeschwollen. | |
| Gewitter dürften die Lage in Sichuan in den nächsten Tagen noch | |
| verschlimmern. Das ist aber nur ein Vorgeschmack auf den kommenden Sommer, | |
| in dem in der Region normalerweise 70 Prozent des jährlichen Regens fallen. | |
| Die Gefahr von Dammbrüchen steigt auch durch die weiter anhaltenden | |
| Nachbeben, die nach Angaben von Experten noch Monate weiter gehen können. | |
| Die Zahl der Toten der Erdbebenkatastrophe ist nach amtlichen Angaben | |
| inzwischen auf über 67.000 gestiegen. Fast 21.000 Menschen wurden noch | |
| vermisst. | |
| 28 May 2008 | |
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