# taz.de -- Unentschieden bei Italien-Rumänien: Buffon rettet die Azurri | |
> Der Weltmeister zeigt sich stark verbessert, erreicht gegen Rumänien aber | |
> trotzdem nur ein 1:1. Torhüter Buffon hält den Topfavoriten im Turnier, | |
> indem er einen Elfmeter von Mutu abwehrt. | |
Bild: Behielt nicht immer den Durchblick: Italiens Kapitän Alessandro (r.) - T… | |
Der neue Kapitän war guter Hoffnung gewesen. Wenn der Druck am höchsten | |
ist, so Alessandro del Piero, würde Italien seine besten Leistungen | |
abliefern. Und tatsächlich: Mit der Kapitänsbinde am Arm des 33-Jährigen | |
und einer radikal veränderten Aufstellung zeigte sich die italienische | |
Nationalmannschaft am Freitag im Züricher Letzigrund stark verbessert und | |
vor allem sehr viel engagierter. Trotzdem aber reichte es gegen Rumänien | |
nur zu seinem 1:1-Unentschieden. Der Weltmeister darf nun zwar weiter | |
hoffen, die Chancen aber, sich fürs Viertelfinale zu qualifizieren, sind | |
nicht wirklich gestiegen. | |
Italiens Trainer Roberto Donadoni hatte seine Ankündigung wahr gemacht und | |
seine Mannschaft im Vergleich zum 0:3 gegen die Niederlande auf gleich fünf | |
Positionen verändert. Barzagli, Di Natale, Ambrosini und Materazzi mussten | |
auf der Bank Platz nehmen. Stattdessen brachte der italienische Trainer von | |
Anfang an den Hoffnungsträger del Piero im Sturm. In der Viererkette | |
nominierte Donodoni ausgerechnet Giorgio Chiellini, den jüngsten im | |
italienischen Aufgebot, aber eben auch den Spieler, der Abwehrchef Fabio | |
Cannavaro im Training spielunfähig getreten hatte. | |
Diese veränderte Mannschaft begann demonstrativ offensiv und versuchte, die | |
Rumänen unter Druck zu setzen. So ergaben sich schnell Chancen für del | |
Piero per Kopf (9. Minute) und Luca Toni, der knapp an einer Flanke vorbei | |
segelte (13.). Es entwickelte sich ein überraschend munteres Spiel mit klar | |
verteilten Rollen. Die Italiener, die gewinnen mussten, rannten an und | |
erspielten sich in der ersten Hälfte ein deutliches Plus an Ballbesitz | |
(60:40 Prozent). Die Rumänen dagegen standen tief, lauerten auf Konter und | |
schossen doch fast ebenso oft aufs Tor (7:9 Torschüsse). | |
Diese Taktik wäre beinahe aufgegangen, als Mutu die italienische | |
Viererkette überlief und allein vor dem Tor auftauchte, aber an Gianluigi | |
Buffon scheiterte (15.). Nur fünf Minuten später landete ein abgefälschter | |
Freistoß von Daniel Niculae am italienischen Pfosten. Allerdings waren die | |
Rumänen auch im Glück, als ein Kopfballtor von Toni in der Nachspielzeit | |
der ersten Hälfte wegen vermeintlichem Abseits nicht gegeben wurde. | |
Die optische Überlegenheit des Weltmeisters setzte sich in Halbzeit zwei | |
zunächst fort, bevor sich die Ereignisse überschlugen: Die Rumänen gingen | |
in der 55. Minute in Führung, als Mutu in eine katastrophale | |
Kopfballrückgabe von Gianluca Zambrotta spritzte und Buffon keine Chance | |
ließ. Doch die Italiener konnten nur eine Minute später durch Christian | |
Panucci kontern, der eine Kopfballvorlage seines Innenverteidigerkollegen | |
Chiellini über die Linie drückte. | |
Von da an wogte das Spiel hin und her. Die Italiener kamen zu weiteren | |
Chancen durch Daniele De Rossi (74.) oder Zambrotta (79.), die Rumänen | |
blieben gefährlich durch Niculae (70.). Doch Buffon musste dem Weltmeister | |
schließlich sogar den einen Punkt retten, als er einen Elfmeter von Mutu | |
parierte (81.). Panucci hatte Niculae im Strafraum zu Boden gerissen. | |
Beide Mannschaften haben nun noch Chancen aufs Viertelfinale. Doch während | |
die Rumänen mit einem Sieg gegen Holland am kommenden Dienstag ihr | |
Schicksal selbst in der Hand haben, muss Italien auch bei einem Erfolg | |
gegen Frankreich hoffen auf ein günstiges Ergebnis im anderen Gruppenspiel. | |
14 Jun 2008 | |
## AUTOREN | |
Thomas Winkler | |
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