| # taz.de -- Mediaspree: Streit über Kosten | |
| > Die Initiatoren des Mediaspree-Entscheids ärgern sich über das Infoheft | |
| > des Bezirks zur Abstimmung. | |
| In Friedrichshainer und Kreuzberger Briefkästen landen in diesen Tagen die | |
| Unterlagen für den Bürgerentscheid über Mediaspree. Der Initiative | |
| "Mediaspree versenken", die die Abstimmung bewirkt hat, missfallen die | |
| mitgelieferten Informationen. "Was uns nicht freut, ist die Tatsache, dass | |
| der Bezirk weiterhin an seiner Kostenschätzung festhält", erklärte am | |
| Montag Sprecher Carsten Joost. Kernforderung seiner Initiative ist ein 50 | |
| Meter breiter Grünstreifen entlang der Spree für die Bürger. Dafür müsste | |
| der Bezirk bestehende Planungen ändern, Flächen zurückkaufen und | |
| Neueigentümer entschädigen. Außerdem will "Mediaspree versenken" neue | |
| Hochhäuser verhindern und eine geplante Brücke zwischen Wrangelkiez und der | |
| O2-Arena für Autos sperren. | |
| Der Bezirk rechnet mit Kosten von 164,7 Millionen Euro, sollten die | |
| Forderungen der Initiative umgesetzt werden. "Das ist weit an der Realität | |
| vorbeigerechnet", kritisiert Joost. Der Initiative gehe es bei dem | |
| 50-Meter-Streifen lediglich um Neubauflächen und nicht um Grundstücke mit | |
| erhaltenswerten Bestandsbauten. Sie habe eine Grundstücksliste eingereicht | |
| und offiziell darauf verzichtet, die Forderungen auf den übrigen Spreeraum | |
| auszudehnen. | |
| Zu spät, sagte dazu Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne). Er hält | |
| dagegen, dass beim Bürgerentscheid mit denselben Fragestellungen gearbeitet | |
| werden müsse wie beim Bürgerbegehren. "Die Initiative hat uns erst im Laufe | |
| der Beratungen einen Brief geschrieben, dass sie den 50-Meter-Streifen auf | |
| elf Grundstücke reduziert", sagte Schulz der taz. Daher gelten laut dem | |
| Bürgermeister für die anstehende Abstimmung die bisherigen | |
| Kostenschätzungen. | |
| Die mehr als 182.000 Wahlberechtigten können sich für den Antrag der | |
| Initiative oder einen Antrag der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) | |
| entscheiden. Außerdem sollen sie ankreuzen, welcher Vorstoß gelten soll, | |
| wenn beide Anträge eine Mehrheit finden. Die BVV will dem Anliegen der | |
| Initiative entgegenkommen, solange keine Schadensersatzforderungen | |
| entstehen. | |
| 17 Jun 2008 | |
| ## AUTOREN | |
| Kristina Pezzei | |
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