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# taz.de -- Neuer Siemens-Vorstand berufen: Die erste Frau nach 161 Jahren
> Siemens beruft mit Barbara Kux zum ersten Mal in der Firmengeschichte
> eine Frau in den Vorstand. Sie ist damit eine von lediglich zwei Frauen,
> die einem DAX-30-Konzern vorstehen.
Bild: Nur jeder 50. Vorstandposten in einer großen Firma wird hierzulande an e…
MÜNCHEN taz Barbara Kux, 54, hat einen Lebenslauf, wie es ihn selbst unter
Spitzenmanagern nur selten gibt. Die Schweizerin hat an der
Eliteuniversität von Fontainebleau studiert, bei McKinsey gearbeitet und
bei Nestlé. Sie hat für den Kraftwerkbauer ABB das Osteuropa-Geschäft in
Schwung gebracht und bei Ford die Abläufe zwischen den zahllosen
Tochterfirmen optimiert. Fortune wählte sie mehrmals unter die 50
mächtigsten Frauen in der Weltwirtschaft. Aber das ist alles nichts gegen
ihren neuen Job.
Ab kommenden Montag wird sie Mitglied im Vorstand der Münchner Siemens AG.
Das hat der Aufsichtsrat des Elektrokonzerns am Mittwoch beschlossen. Kux
leitet den neu geschaffenen Bereich "Einkauf". Sie ist in 161 Jahren
Firmengeschichte die erste Frau im Siemens-Führungsgremium.
Kux Berufung zeige, "dass wir uns bei Siemens mehr Frauen in
Führungspositionen wünschen", sagte Vorstandschef Peter Löscher. Er hatte
im Sommer die Zusammensetzung der Siemens-Führung kritisiert. "Unsere 600
Spitzenmanager sind vorwiegend weiße deutsche Männer." Man sei zu
eindimensional.
Damit steht Siemens in der deutschen Wirtschaft aber alles andere als
allein: In sämtlichen DAX-30-Unternehmen gibt es nur zwei weibliche
Vorstandsmitglieder. Neben Barbara Kux ist das Bettina von Oesterreich, 41,
die oberste Risikomanagerin der strauchelnden Bank Hypo Real Estate.
Eine Studie im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans Böckler Stiftung aus dem
vergangenen Jahr liefert ernüchternde Zahlen: In sämtlichen deutschen
Aktiengesellschaften mit mehr als 2.000 Beschäftigten sind nur 2 Prozent
der Vorstandsposten mit Frauen besetzt, 98 mit Männern. Es gibt keine
einzige Vorstandschefin. Mit dem Sportartikel-Konzern Puma hat immerhin ein
im MDAX vertretenes Unternehmen eine Vizechefin - die gebürtige
Amerikanerin Melody Harris-Jensbach.
Dabei sind längst nicht alle europäischen Länder so rückständig wie
Deutschland. In Norwegen verordnete die Regierung den Unternehmen eine
Quote von 40 Prozent Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten. Schon davor
waren knapp 20 Prozent aller norwegischen Topmanager Frauen. Ein Lichtblick
in Deutschland: Wenn Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sitzen, kommen
mehr Frauen zum Zug. Laut Böckler Stiftung sind 16 Prozent der
Aufsichtsräte auf der Arbeitnehmerseite weiblich.
13 Nov 2008
## AUTOREN
Bernhard Hübner
## TAGS
SAP
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