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# taz.de -- Newsletter aus der Anti-Atom-Bewegung: Atomkraft? Ausgestrahlt!
> Der E-Mail-Newsletter von "Ausgestrahlt" informiert Gegner der Atomkraft,
> die bisher nicht in einer Initiative organisiert sind. Teil 1 der
> taz-Serie über die Anti-Atom-Bewegung.
Bild: Auch wenn das Logo alt ist – die Anti-Atom-Bewegung ist lebendig.
BERLIN taz Sie ist klein und sie ist groß: Acht Leute koordinieren die
Mitmachkampagne "Ausgestrahlt", den E-Mail-Newsletter erhalten über 10.000
Menschen.
Gedacht ist das elektronische Rundschreiben für alle AtomkraftgegnerInnen,
die aktiv werden wollen, sich aber nicht an eine Gruppe binden wollen.
Entstanden ist "Ausgestrahlt" vor drei Jahren, als sich Menschen von der
Anti-Atom-Initiative X-tausendmal quer überlegten, wie Leute aktiv werden
können, auch wenn gerade kein Castor mit radioaktivem Müll rollt.
Die Idee: Auch Menschen, die nicht gleich Mitglied in einer Gruppe werden
wollen, sollen gegen ein Comeback der Atomenergie mobilisiert werden.
Deshalb werden sie nun einmal im Monat per elektronisches Rundschreiben
über Anti-Atom-Aktivitäten informiert.
"Wir entwickeln Handlungsangebote", sagt Jochen Stay aus dem
Koordinierungskreis. Er spricht von einem "Dienstleistungsansatz": "Wir
machen uns einen Kopf für andere." Herausgekommen sind dabei neben dem
E-Mail-Newsletter auch Broschüren, Flugblätter und ein Rundschreiben, das
viermal im Jahr per Post kommt. "Es ist gut und wichtig, dass sich Leute
selbst organisieren", sagt Stay. "Aber es gibt auch Leute, die tun das
nicht."
Diese Leute will "Ausgestrahlt" erreichen und anregen, aktiv zu werden.
Auch an ungewöhnlichen Orten: Als der Film "Die Wolke" in Deutschlands
Kinos zu sehen war und damit ein Atomunfall zumindest auf der Leinwand real
wurde, hatte "Ausgestrahlt" dazu Flugblätter entwickelt. Interessierte
konnten sich an den Kinoausgang stellen und den Menschen die Informationen
in die Hand drücken. Die Botschaft: Ihr habt den Film gesehen. Was folgt
daraus?
Zu den Initiatoren solcher Aktionen gehört Stefan Diefenbach-Trommer. Er
arbeitet fünf Tage in der Woche für "Ausgestrahlt". "Ich sitze im Moment
fast den ganzen Tag vorm Computer", erzählt er. "Das klingt jetzt ganz
furchtbar." Aber ihm macht seine Arbeit Spaß - er arbeitet von zu Hause
aus, es gibt nur ein virtuelles Büro. Von Beruf ist er Journalist, er hat
aber schon in anderen Kampagnen mitgearbeitet, zum Beispiel beim Bündnis
"Bahn für alle", das sich gegen die Privatisierung der Bahn richtet.
Dass er die Menschen, denen er Mails schreibt, meist nicht kennt, sieht er
als Nachteil der Aktionsform an. "Aber das gehört dazu." Vor dem Computer
versauern soll zumindest keiner: In dem E-Mail-Newsletter wird zwar zu
Onlineunterschriften aufgerufen, aber auch für Aktionen im realen Leben
geworben.
Die nächste Aktion steht am 4. Februar 2009 an. An diesem Tag treffen sich
die Mitglieder des Atomforums, des Dachverbands der deutschen
Atomindustrie, in Berlin. Der Plan von "Ausgestrahlt": 1.000
Atomkraftgegner sollen die Wintertagung umzingeln.
27 Dec 2008
## AUTOREN
Felix Werdermann
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