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# taz.de -- Auszüge aus Obamas Antrittsrede: "Weil sich die Welt geändert hat"
> "Liebe Bürger und Bürgerinnen, ich stehe hier und heute vor Ihnen,
> überwältigt von der Aufgabe, die vor uns liegt, dankbar für das
> Vertrauen, das Sie mir geschenkt haben...
... und in Gedanken an die Opfer, die unsere Vorfahren für uns gebracht
haben. (…)
44 Amerikaner haben nun den Eid der Präsidenten geschworen. Die Worte
wurden gesprochen während den wachsenden Zeiten des Wohlstands und den
ruhigen Wassern des Friedens. Genauso oft aber wurde der Eid gesprochen,
während der Himmel sich verfinsterte und ein Sturm sich anbahnte. In diesen
Momenten machten die USA weiter, nicht einfach wegen der Fähigkeiten und
Visionen ihrer Führer im High Office, sondern weil wir, das Volk von
Amerika, den Idealen unserer Vorfahren treu geblieben sind; aufrichtig
gegenüber den Dokumenten unserer Gründer. So ist es gewesen. Und so muss
müssen wir es weiterhin halten. (…)
Heute sage ich euch, dass die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen,
real sind. Sie sind ernst und es sind viele. Die Probleme werden weder
einfach noch schnell zu lösen sein. Aber - Amerika - sei gewiss: Wir werden
sie überwinden. (…)
Dass wir mittendrin in der Krise sind, haben wir inzwischen sehr wohl
verstanden. Unsere Nation befindet sich im Krieg gegen eine weitreichendes
Netzwerk von Gewalt und Hass. Unsere Ökonomie ist stark geschwächt, eine
Folge der Gier und der Unverantwortlichkeit von einigen von uns, aber auch
aufgrund eines kollektiven Scheiterns, harte Entscheidungen zu treffen und
so unsere Nation auf ein neues Zeitalter vorzubereiten.
Heute, an diesem Tag, sind wir zusammengekommen, weil wir die Hoffnung und
nicht die Angst gewählt haben, weil wir die Zweckgemeinschaft über den
Konflikt und Uneinigkeit stellen. (…) Besinnen wir uns darauf, dass frühere
Generationen Faschismus und Kommunismus nicht nur mit Raketen und Panzern
entgegengetreten sind, sondern auch mit beständigen Allianzen und festen
Überzeugungen. Sie haben verstanden, dass unsere Macht alleine uns weder
beschützen kann noch uns berechtigt, das zu tun, was uns beliebt. Im
Gegenteil, sie wussten, dass unsere Macht durch ihre kluge Anwendung
wächst; unsere Sicherheit herrührt von der Richtigkeit unserer Sache, der
Kraft unseres Beispiels, den mäßigenden Eigenschaften von Bescheidenheit
und Zurückhaltung.
Wir sind die Hüter dieses Vermächtnisses. Abermals von diesen Prinzipien
geleitet, können wir diesen neuen Bedrohungen begegnen, die von uns eine
noch größere Anstrengung verlangen - eine noch größere Kooperation und
Verständigung zwischen den Nationen. (…)
Wir wissen, dass unser "Patchwork"-Erbe eine Stärke ist und keine Schwäche.
Wir sind eine Nation von Christen und Muslimen, Juden und Hindus - und
Ungläubigen. Wir wurden von jeder Sprache und Kultur aus jeder Ecke der
Welt geformt, und weil wir den Geschmack des bitteren Gesöffs des
Bürgerkrieges und der Rassentrennung kennen und aus diesem dunklen Kapitel
stärker und vereinter hervorgingen, können wir nichts anderes glauben, als
dass der alte Hass eines Tages vorbei sein möge; dass die Stammesbindungen
sich bald lösen mögen; dass, denn die Welt wird kleiner, unsere gemeinsame
Menschlichkeit sich offenbaren möge; und dass Amerika seine Rolle als
Wächter in einer neuen Ära des Friedens spielen muss. (…)
Wir geloben den Menschen armer Nationen, dass wir an eurer Seite eure
Bauernhöfe zum Erblühen bringen und sauberes Wasser fließen lassen; wir
geloben, hungernde Körper zu ernähren und hungrige Geister zu füttern. Und
den Staaten, die wie der unsrige eine verhältnismäßig große Fülle genieße…
sagen wir, wir können uns Gleichgültigkeit jenseits unserer Grenzen nicht
länger leisten; noch können wir das ohne Effekt auf die Ressourcen der
Welt. Weil sich die Welt geändert hat, müssen wir uns mit ihr ändern. (…)
Unsere Herausforderungen mögen neu sein. Die Instrumente, mit denen wir sie
bewältigen, könnten neu sein. Aber die Werte, von denen unser Erfolg
abhängt - harte Arbeit und Ehrlichkeit, Mut und Fair Play, Toleranz und
Neugier, Loyalität und Patriotismus - diese Dinge sind alt. Diese Dinge
sind wahr. Sie sind die stillen Kräfte des Fortschritts in unserer ganzen
Geschichte gewesen. Was nun gefordert ist, ist eine Rückkehr zu diesen
Wahrheiten. Was nun von uns gefordert ist, ist eine neue Ära der
Verantwortung."
21 Jan 2009
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