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# taz.de -- Neuer Inspector aus Großbritannien: Gemütliches Oxford
> Personalwechsel beim Sonntagskrimi im Zweiten: Der ewige Assistent
> "Lewis" bekommt eine eigene Krimireihe, die ganz nett dahinplätschert
> (Sonntag, 22 Uhr, ZDF).
Bild: Inspector Robert Lewis (Kevin Whately) hat das Gefühl, etwas Entscheiden…
Inspector Morse ist tot, und seinem ehemaligen Sidekick Robert Lewis geht
es nur unwesentlich besser: Der kommt nach zwei Jahren Auslandseinsatz
wieder im heimischen Oxford an, trägt schrille Hawaii-Hemden und soll zur
Strafe nicht mehr im aktiven Dienst, sondern bei einer Ausbildungseinheit
arbeiten.
Wie praktisch, dass es den vom Jetlag geplagten, todmüden Lewis aber gleich
auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt in einen Mordfall verwickelt. Die
Leiche liegt – die Welt kann manchmal wirklich ungerecht sein – im Bett
einer Schlafklinik. Wer aber hatte ein Interesse, die brillante
Mathematikstudentin Regan Peverill im Schlaf umzubringen? Der Verdacht
fällt schnell auf Daniel Griffon, der mit ihr Mathematik studiert. Griffon
stammt aus einer so bizarren wie fast bankrotten Unternehmerfamilie, die
gerade versucht, ihren Laden an die Japaner zu verticken.
Prompt passiert der nächste Mord, Motive und krude Alibis gibt es zuhauf,
selbst der legendäre Morse meldet sich noch mal aus dem Grab, um seinem
ehemaligen Assistenten auf die Sprünge zu helfen: Inspector Lewis will
weiterermitteln, muss sich dafür aber ständig an seiner gestrengen
Vorgesetzten vorbeimogeln, die ihn doch zum Ausbilder machen will. Das
Ganze ist sehr frei nach den Motiven der Inspector-Morse-Reihe von Colin
Dexter erzählt und plätschert amüsant und nicht unspannend in aufwändig
gefilmten Bildern dahin (Chief Inspector Barnaby, der bis vorige Woche auf
dem Sonntagskrimi-Sendeplatz im Zweiten Dienst schob, lässt grüßen). Und
weil ein Inspector ohne Assistent nur ein halber Mensch ist, bekommt Lewis
noch Seargent James Hathaway mit auf den Weg, der eigentlich Priester
werden wollte. Nett, das.
Nur warum so schlicht? Das ZDF könnte ruhig mal wieder die Traute
aufbringen wie damals beim legendären "Für alle Fälle Fitz" und am nicht
ganz so weichgespülten Ende des britischen TV-Krimischaffens auf
Programmeinkauf gehen. Dann würden wir vielleicht auch endlich wissen, wie
es mit dem zeitreisenden DI Sam Tyler in "Life on Mars" weitergeht - Kabel
1 hat ja schnöde nur die erste Staffel gezeigt. Und wenn ihr schon dabei
seid, kauft doch bitte auch gleich die Deutschland-Rechte an "Ashes to
Ashes", was in den peinlichen 1980ern spielt und wo die KommissarInnen so
scheiße angezogen sind, dass Inspector Lewis Hawaiihemdchen glatt
durchgeht.
30 Jan 2009
## AUTOREN
Steffen Grimberg
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