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# taz.de -- Wirtschaftskrise trifft Modellbauer: Märklin ist pleite
> Dem 150 Jahre alten Unternehmen gehen die Kredite aus und es kann seine
> Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. Dennoch will die Firma weiter
> produzieren.
Bild: Für die Traditionsmarke ist der Zug abgefahren.
GÖPPINGEN ap/dpa Der Modelleisenbahnhersteller Märklin aus Göppingen ist
insolvent. Die Kreissparkasse Göppingen und die Landesbank
Baden-Württemberg hätten eine Kreditlinie von 50 Millionen Euro nicht
verlängert, teilte das Unternehmen am Mittwoch zur Begründung mit. Deshalb
konnte Märklin im Januar keine Löhne an die nach Firmenangaben rund 650
Mitarbeiter auszahlen. Laut Geschäftsführer Dietmar Mundil soll der
Geschäftsbetrieb zunächst ohne Einschränkungen weiterlaufen.
Märklin stand bereits 2006 vor dem Aus. Damals kaufte der britische
Finanzinvestor Kingsbridge Capital das schwäbische Traditionsunternehmen.
Der Investor fuhr einen harten Sparkurs und schloss unter anderem die
Produktionsstätte im thüringischem Sonneberg.
Nach einem Bericht der Südwest Presse soll die Kreisparkasse Göppingen mit
der Firmenpolitik der Märklin-Eigentümer nicht mehr einverstanden gewesen
sein. Die Bank habe die häufigen Geschäftsführerwechsel und die hohen
Honorare für die Beratungsgesellschaften kritisiert. Die Konzernbilanz wies
allein für 2007 rund 13 Millionen Euro Beraterhonorare aus, mehr als zehn
Prozent des Gesamtumsatzes von 126 Millionen Euro.
Märklin wurde vor 150 Jahren als Spielwarenhersteller gegründet. Seit 1997
gehört auch die Firma Trix zum Unternehmen. In den vergangenen Jahren
musste Märklin mit hohen Umsatzrückgängen im Markt für Modelleisenbahnen
kämpfen. Im letzten Geschäftsjahr habe das Unternehmen aber erfolgreich
gewirtschaftet, sagte Mundil. Die Erlöse seien leicht auf rund 128
Millionen Euro gestiegen und die operativen Verluste gesunken. Zahlen dafür
gab das Unternehmen nicht bekannt.
4 Feb 2009
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