# taz.de -- Hartz-IV-Empfänger als Trinker dargestellt: Junge-Union-Chef verh�… | |
> Junge-Union-Chef Philipp Mißfelder hat mit einer Äußerung über Hartz | |
> IV-Empfänger für Empörung gesorgt. Nun präzisierte er seine Aussage. | |
Bild: Entgleisung beim Frühschoppen: Philipp Mißfelder. | |
BERLIN dpa/taz Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, hat mit | |
einer Äußerung über den Zigaretten- und Alkoholkonsum von | |
Hartz-IV-Empfängern für Empörung bei Sozialverbänden gesorgt. Beim | |
Frühschoppen des CDU-Ortsverbandes Haltern in Nordrhein-Westfalen hatte der | |
29-Jährige am vergangenen Sonntag nach einem Bericht der Ruhr Nachrichten | |
gesagt: "Die Erhöhung von Hartz IV war ein Anschub für die Tabak- und | |
Spirituosenindustrie." | |
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) bezog Mißfelders Äußerung auf die Erhöhung des | |
Regelsatzes für Kinder zum 1. Juli. Die Aussage des CDU- Politikers | |
bezeugten "eine völlige soziale Inkompetenz", sagte Bundesvorstand Rainer | |
Brückers der Zeitung. Der Sozialverband Deutschland, Landesverband | |
Nordrhein-Westfalen, erklärte, die Politik sei "dringend gefordert, die | |
Ursachen von Armut und Ausgrenzung zu bekämpfen, anstatt sozial | |
benachteiligte Menschen zu diffamieren". | |
Mißfelder fügte später hinzu, dass er Hartz-IV-Empfänger nicht | |
grundsätzlich eine missbräuchliche Nutzung der staatlichen Leistungen | |
unterstelle."Viele Hartz-IV-Empfänger sind unverschuldet in Not gekommen. | |
Ich will keine Hartz-IV-Empfänger diffamieren, sondern auf Missstände | |
hinweisen", sagte er der Leipziger Volkszeitung. | |
Er würde seinen kritisierten Satz nicht ständig wiederholen, sagte er. "Es | |
geht um den richtigen Zusammenhang und nicht um einen einzelnen Satz." | |
Nötig sei eine Diskussion über die Frage, wie mit sozialen Leistungen der | |
Allgemeinheit von den Betroffenen umgegangen werde. "Leider kommen sie | |
häufig nicht zielgenau an." | |
Der CDU-Abgeordnete war im Jahr 2003 ebenfalls mit einer verbalen Attacke | |
bekanntgeworden. Damals hatte Mißfelder kritisiert, dass zu viele alte | |
Menschen sich künstliche Hüftgelenke von Krankenkassen bezahlen ließen. Die | |
Aussage relativierte er später. | |
20 Feb 2009 | |
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