# taz.de -- US-Außenministerin in Israel: Clinton für einen Palästinensersta… | |
> Friedensprozess, Gazastreifen, Iran: Noch herrscht Einigkeit zwischen | |
> US-Außenministerin Clinton und der israelischen Amtskollegin Livni. Doch | |
> bald kommt Netanjahu. | |
Bild: Einig: Clinton und Livni. | |
JERUSALEM taz Die USA unter Präsident Barack Obama bleiben sowohl der | |
Sicherheit Israels als auch der Zwei-Staaten-Lösung im Konflikt zwischen | |
Israel und den Palästinensern unverändert verpflichtet. Nach Ansicht von | |
Hillary Clinton, die diese Woche ihren Antrittsbesuch im Nahen Osten als | |
US-Außenministerin leistet, "führt kein Weg an einer Zwei-Staaten-Lösung | |
vorbei". Israels designierter Premierminister Benjamin Netanjahu lehnt | |
hingegen die Gründung eines unabhängigen Staates Palästina ab. | |
Clinton traf am Dienstag mit ihrer scheidenden Amtskollegin Zipi Livni | |
zusammen. Mit dem Regierungswechsel in Jerusalem zeichnet sich ab, dass die | |
Beziehungen zum Weißen Haus einer Belastungsprobe ausgesetzt werden. Der | |
konservative Netanjahu ist auf Regierungspartner angewiesen, die noch | |
weniger zu Kompromissen im Friedensprozess bereit sind als er. | |
Kadima-Chefin Livni, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren die | |
Friedensgespräche mit der palästinensischen Führung im Westjordanland | |
leitete, knüpfte die Entscheidung über einen Koalitionsbeitritt an die | |
Bedingung, den Prozess mit den Palästinensern fortzusetzen, und wurde von | |
Netanjahu enttäuscht. "Israel braucht die Zwei-Staaten-Lösung so sehr wie | |
die Palästinenser", argumentierte sie und mahnte, die Alternativen zu | |
berücksichtigen. Ein Staat für alle mit gleichem Wahlrecht könne nicht im | |
Sinne des Judenstaates sein. Auch in Ramallah, wo Clinton am Mittwoch mit | |
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Regierungschef Salam Fayyad | |
zusammentreffen wird, besteht zunehmend Sorge, dass mit dem Amtsantritt | |
Netanjahus der Friedensprozess enden wird. | |
Die beiden Außenministerinnen signalisierten Übereinstimmung in Bezug auf | |
den Gazastreifen und sogar in der Iran-Frage. "Es kann von keiner Nation | |
erwartet werden, die Hände in den Schoß zu legen, wenn sie angegriffen | |
wird", meinte Clinton. Die Raketen aus dem Gazastreifen seien wenig | |
hilfreich beim Prozess des Wiederaufbaus. | |
Livni betonte, dass die atomare Aufrüstung des Iran "kein israelisches | |
Problem" sei, sondern es sich hier um eine globale Bedrohung handele. | |
Jerusalem und Washington wollen, so die beiden Außenministerinnen, den | |
Diskurs in dieser Frage fortsetzen. "Wenn wir über einen Dialog mit Teheran | |
reden, so verfolgen wir doch das gleiche Ziel" wie Israel, meinte Clinton, | |
nämlich "den Iran von seinem Nuklearprogramm abzubringen". | |
3 Mar 2009 | |
## AUTOREN | |
Susanne Knaul | |
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