# taz.de -- Linke Medienakademie 2009: Vernetzen, diskutieren und lernen | |
> Bei der Linken Medienakademie (LiMA) traf Jung auf Alt, Experten auf | |
> Anfänger. Ihr Motto: Netze knüpfen. Ein Rückblick auf die LiMA 2009. | |
Bild: "Reclaim the Media": eine Forderung der Linken Medienakademie. | |
BERLIN taz Eine ungewöhnliche Campusatmosphäre herrschte im Tagungszentrum | |
des Neuen Deutschlands. Bei der Linken Medienakademie (LiMA) diskutierten | |
VertreterInnen von Inititativen, Vereinen, Genossenschaften mit Profis aus | |
Journalismus, Politik und Wissenschaft. | |
Mehr als 600 TeilnehmerInnen zählte Christoph Nitz, Geschäftsführer des | |
veranstaltenden Vereins, Linke Medienakademie: "Bereits im Vorfeld hatten | |
wir mehr als 500 Anmeldungen. Hinzu kamen jetzt noch Tageskarten und einige | |
Teilnehmer des LiMA Campus." Das ist das Jugendprogramm der LiMA, welches | |
bereits am Donnerstag, den 5. März. 2009, begonnen hatte. | |
In vier Tagen standen Weiterbildung, Diskussion und Networking auf dem | |
Programm – insgesamt 133 Kurse, Workshops, Vorträge, Seminare und | |
Podiumsdiskussionen. Wie mache ich einen Podcast? Was muss ich bei der | |
Öffentlichkeitsarbeit für meinen Verein beachten? Welche journalistischen | |
Genres gibt es und wie organisiere ich eigentlich eine Infrastruktur für | |
die Medienkommunikation auf dem freien Feld? Fragen gab es viele, Antworten | |
ebenso. Die TeilnehmerInnen hatten die Qual der Wahl. | |
"Schade, dass man nicht alles machen kann. Es gibt so viele interessante | |
Angebote", meint Isaac Salinas Avila. Der gebürtige Spanier lebt und | |
arbeitet seit eineinhalb Jahren als freier Journalist in Berlin. Jetzt | |
wollte er in Fachseminaren zum journalistischen Handwerk seine Kompetenzen | |
erweitern. Ob sich seine Erwartungen bestätigt haben? "Ja, auf jeden Fall," | |
sagt der 25-Jährige. | |
Etwas differenzierter fällt das Urteil von Edith Bartelmus-Scholich aus. | |
Sie hat sowohl selbst über ihre Onlinezeitung referiert aber auch andere | |
Seminare besucht. "Ich habe an dem Kurs Kommentare schreiben teilgenommen, | |
fand ihn aber eher enttäuschend." Allerdings ist Edith Bartelmus-Scholich | |
bei Weitem keine Anfängerin mehr, wenn es darum geht, ihre Meinung zu | |
verschriftlichen. Immerhin schreibt sie als Herausgeberin einer | |
Onlinezeitung regelmäßig Kommentare. | |
Die unterschiedlichen Kompetenzgrade machen es den Veranstaltern nicht | |
unbedingt leicht, für jeden das passende Angebot zu schaffen. Christoph | |
Nitz setzt daher auf den Austausch mit den TeilnehmerInnen: "Insgesamt gibt | |
es keinen Masterplan für das Konzept der Akademie. Das Programm entsteht in | |
Diskussion und Kommunikation mit den Teilnehmern." Nach jedem Kurs | |
verteilten LiMA-MitarbeiterInnen Evaluationsbögen und suchen auch in | |
Einzelgesprächen immer wieder den Kontakt zu den AkademiebesucherInnen. | |
Dieser Austausch steht kennzeichnend für die gesamte Veranstaltung. | |
Frontalunterricht hält niemand, vielmehr wird an praktischen Beispielen | |
diskutiert. Da bringt sich die Bürgerorganisation mit Fragen zu geplanten | |
Internetauftritt ebenso ein, wie der Dritte-Welt-Laden mit seinem | |
Monatsmagazin oder der engagierte Parteivertreter. | |
Das gefällt Edith Bartelmus-Scholich. Positiv blickt sie auf ihr eigenes | |
Seminar, die Vorstellung ihrer Onlinezeitung zurück: "Unser Workshop war | |
zwar im kleinen Kreis, aber dafür sehr ergiebig und mit vielen praktischen | |
Beispielen." Ihr Gesamturteil: "Ich finde, dass es ein sehr guter Event zur | |
Qualifizierung ist, vor allem aber auch zur Vernetzung und Diskussion." | |
Im nächsten Jahr geht die LiMA in die siebte Runde. Christoph Nitz | |
schmiedet bereits neue Pläne: "Wir wollen unser Angebot ausbauen und mehr | |
Kurse für Fortgeschrittene und Experten anbieten." | |
9 Mar 2009 | |
## AUTOREN | |
Sandra Bengsch | |
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