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# taz.de -- Polizistenmord von IRA-Nachfolger: 17-Jähriger in Nordirland angek…
> Ermittler erheben Anklage gegen einen ersten Verdächtigen nach den
> Terroranschlägen in Nordirland vor einigen Wochen. Der 17-Jährige soll
> Mitglied der verbotenen "Continuity IRA" sein.
Bild: Gut besucht: die Trauerfeier für den erschossenen Polizeibeamten Carroll…
LONDON dpa Nach den Terroranschlägen in Nordirland vor zwei Wochen haben
die Ermittler die erste Anklage erhoben. Ein 17-Jähriger muss sich wegen
Mordes an einen Polizisten verantworten, teilte die Polizei in der Nacht
zum Dienstag mit.
Dem Jugendlichen werden außerdem drei weitere Straftaten zur Last gelegt:
das Sammeln von Informationen für terroristische Zwecke, vorsätzlicher
Waffenbesitz und Mitgliedschaft in der verbotenen Vereinigung "Continuity
IRA". Diese Splittergruppe der früheren Terrororganisation Irisch-
Republikanische Armee (IRA) hatte sich zum Mord an dem 48 Jahre alten
Polizisten bekannt. Der Jugendliche soll am Dienstag vor einem Gericht
erscheinen.
Der getötete Polizist war wegen des Notrufs einer Frau zu einer Schule in
Craigavon in der Grafschaft Armagh gekommen. Die Gegend südwestlich von
Belfast gilt als Hochburg republikanischer Katholiken. Die Frau hatte die
Polizei wegen eines zerbrochenen Fensters alarmiert. Der Polizist wurde mit
einem Schuss in den Hinterkopf getötet. Das Opfer hinterlässt Frau und
Kinder.
Der Polizist wurde zwei Tage nach dem Mord von zwei Soldaten erschossen.
"So lange sich Großbritannien in Irland einmischt, werden diese Attacken
weitergehen", hieß es in der Botschaft der "Continuity IRA".
Zu dem Anschlag auf die Kaserne in Antrim nördlich von Belfast hatte sich
mit der "Real IRA" (Wahre IRA) eine andere Splittergruppe der IRA bekannt.
Die Attentäter wollen den Friedensprozess bekämpfen und eine Abspaltung von
Großbritannien und Vereinigung mit Irland mit Waffengewalt durchsetzen.
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurden am Montagabend zwei Verdächtige
eine Woche nach ihrer Festnahme auf freien Fuß gesetzt. Sie kamen ohne
Anklage frei. Die 27 und 31 Jahre alten Männer waren zunächst verdächtigt
worden, an dem Mord des Polizisten beteiligt gewesen zu sein. Damit
befinden sich noch vier Männer und eine Frau wegen des Polizisten-Mordes
und vier Männer wegen der Morde an zwei Soldaten in Polizeigewahrsam.
Die Verdächtigen können unter den neuen Terror-Gesetzen bis zu 28 Tage ohne
Anklage festgehalten werden. Dagegen haben sechs der neun Festgenommen
Einspruch eingelegt. Ihre Anwälte beklagen, dass die Dauer gegen die
europäischen Menschenrechtskonventionen verstöße. Der Einspruch wird am
Dienstag verhandelt.
24 Mar 2009
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