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# taz.de -- Spielball der Mächte: Ständige Konflikte im Paradies
> Seit Indonesiens Unabhängigkeit von der einstigen Kolonialmacht
> Niederlande kommt der westliche Teil der Insel Neuguinea nicht zur Ruhe.
> Zur Geschichte und Politik Papuas
Bild: Der Unbhängigkeitsführer Theys Eluay mit seinen Anhängern im Mai 2000
Mit der Unabhängigkeit Indonesiens 1949 verblieb der westliche Teil der
Insel Neuguinea als einzige Region bei der Kolonialmacht Niederlande. Vor
allem die USA drängten jedoch auf Übergabe an Indonesien. Im Jahr 1962 kam
das Gebiet unter UN-Verwaltung und wurde ein Jahr später Indonesien unter
der Auflage übertragen, eine Volksabstimmung durchzuführen. Rund 1.000 von
Indonesien handverlesene traditionelle Führer stimmten 1969 mit Hilfe von
Einschüchterung und Bestechung einstimmig für den Verbleib bei Indonesien.
Der Rohstoffreichtum der Insel war sicherlich mit dafür verantwortlich,
dass die internationale Staatengemeinschaft kein Interesse an einem sich
hinziehenden Konflikt hatte und der fragwürdigen Prozedur ihren Segen gab.
In der Provinz wurde indonesisches Militär stationiert, um die 1964
gegründete Organisation Freies Papua (OPM) in Schach zu halten. Zudem
wurden zahlreiche Muslime aus Java in die weitgehend christliche Provinz
umgesiedelt. Die 1971 einseitig ausgerufene unabhängige Republik Westpapua
wurde von Jakarta nicht anerkannt.
Nach dem Sturz des Diktators Suharto 1998 kam Präsident Wahid den Papua
entgegen, indem er die seit 1973 Irian Jaya genannte Provinz in Papua
umbenannte und ihr 2001 einen Autonomiestatus gewährte. Der politische
Frühling endete mit der Ermordung des Unabhängigkeitsführers Theys Eluay
2001 und mit der Teilung der Provinz in zwei Verwaltungsbereiche, ohne die
laut Autonomiestatus nötige Konsultation der Papua. Im Jahr 2003 führte ein
Einbruch in das Waffenlager des Militärs in Wamena zu einer massiven
Vergeltungsaktion. In einem Bericht war von niedergebrannten Dörfern und
mindestens 1.000 Menschen auf der Flucht die Rede. Für ausländische
Menschenrechtsorganisationen und Journalisten gilt seither ein striktes
Einreiseverbot. NICOLA LIEBERT
14 Feb 2008
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Reiseland Indonesien
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