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# taz.de -- die wahrheit: Abschied der Liebe
> Das geheime Tagebuch der Carla Bruni - Heute allerletzte Folge:
> Verstopfte Kanäle, Verpuffungen und das endgültige Ende.
Bild: 640 Gramm zugenommen! Das kommt von diesen ganzen Feiern - ständig so vi…
Mon cher journal intime …
Dienstag, 9. 6. 2009
Hallo, liebes Tagebuch, ich bins noch mal. Ganz schnell nur, merkt ja
keiner. Drei Tage hab ich mich nun schon an die Anweisungen von Meister
Anke gehalten und nicht geschrieben, um Zugang zu meinem "Innerme" zu
bekommen. Aber das funktioniert nicht. Gestern Abend habe ich für einen
Moment gedacht, ich würde meine innere Stimme hören, aber dann habe ich
gemerkt, dass war Nici im Nebenzimmer. Also, ich bin mir echt nicht sicher,
ob das klappen kann mit dem Zugang zu sich. Ich hab das Gefühl, meine
Kanäle sind zu verstopft. Mit all dem, was mich und mein Leben ausmacht:
Die Sorge um mich. Um mein Wohl. Meinen Vorteil, darum, dass ich so schön
und begehrenswert bin und dass ich es bleibe. Das wollte ich nur noch mal
sagen. Ab jetzt halte ich mich auch wieder an das Schreibverbot. Genau: Ab
jetzt.
Mittwoch, 10. 6. 2009
Hallo, Tagebuch, ich bins noch mal kurz. Nur so. Ich will auch gar nichts
Richtiges. Ich könnte auch nicht schreiben. Ich brauch das gar nicht
wirklich. Mir macht das gar nichts aus, nicht zu schreiben. Hab ja gedacht,
ich bräuchte das, für mein Seelenheil. Aber das ist großer Quatsch. Bin
total unabhängig davon. Hab das absolut im Griff. Ich kann damit jederzeit
aufhören, wenn ich will. Hab ich ja auch schon. Ich meld mich nur noch mal,
um zu zeigen, dass ich es völlig unter Kontrolle hab. Aber wenn ich schon
mal dabei bin, dann kann ich eine Kleinigkeit ja doch noch mal eben
loswerden: Die Gucci-Chino kneift. Ich bin total fett geworden. 640 Gramm
hab ich zugenommen! Das kommt von diesen ganzen Feiern hier, seit Wochen.
Nato-Fest, D-Day, Air-France-Absturz-Party - ständig so viel Champus und
die ganzen leckeren Soßen, das macht mich völlig fertig. Ich bin echt
genervt. Der Schneider will gucken, ob man im Bündchen noch was rauslassen
kann. Hoffentlich. Die GC ist meine absolute Lieblingshose.
Freitag, 12. 6. 2009
Beulen-Eric (Eric Clapton, Anm. d. Red.) hat noch mal angerufen. Erst war
ich ja etwas genervt, weil ich dachte, er wollte wieder an mir rumgraben,
aber ich glaube, ihm geht es wirklich um was anderes. Um Ans Anke und den
Weg zu sich selbst. Das find ich, ehrlich gesagt, ganz schön scheiße. Ich
mein, wozu hat man Verehrer denn? Dafür, dass sie einem im Hintergrund
anschmachten, während man vorn sein Leben lebt. Als nonvisueller
Stabilisator quasi. Woher soll denn sonst das Selbstvertrauen und die
Überheblichkeit kommen, wenn die dritte Reihe nicht gefüllt ist von
Männern, die einen anhimmeln und auf die man jederzeit zurückgreifen
könnte? Was man natürlich nie will. So groß kann die Not ja kaum werden,
dass ich so einen nehmen würde. Also, von daher finde ich es eine ziemliche
Unverschämtheit, dass der jetzt einfach aufhört, mir zu Füßen zu liegen.
Aber lieb, dass er an mich denkt. Als Freund. Er hat mir nämlich erzählt,
dass Ans Anke noch einmal eine Session gibt. Dieses Mal geht es darum, wie
man sein Innerme vor schlechter Strahlung schützt und Energieabfälle, wie
Abgase, Reibungswärme und Verpuffungen in Liebe verwandelt. Es ist ein
kleiner Kreis, der geladen ist. Nur Menschen, die der Meister als "offen"
wahrgenommen hat. Menschen, in deren Aura er die kosmische Energie als
fluoreszierender Regenbogen gesehen hat. Und ich bin dabei! Toll! Hups,
jetzt habe ich schon wieder geschrieben. Na ja, macht ja nichts. Das merkt
der olle Anke eh nicht. Der sieht meinen Regenbogen flimmern und dann ist
der eh ganz high.
Sonntag, 14. 6. 2009
Diese ganze Innerme-Kiste wird doch langsam etwas anstrengend. Kaum, dass
ich los wollte, bekommt Nici einen Anfall, tobt und ist ganz furchtbar
erregt. Wegen der "Eso-Scheiße". Ich glaube, er ist eifersüchtig. Und dann
verlief der Abend auch anders, als geplant: Wieder hat Eric, kaum, dass er
mich sieht, eine Erektion bekommen. Wieder bildete sich eine Riesenbeule
unter seinem Gewand. Und dann, liebes Tagebuch, als der Meister sprach, kam
die Peinlichkeit des Abends. Mein Gesicht erschien riesengroß auf der Wand
und Ans Anke sagte: "Du glaubst, Kind, ich merke es nicht, wenn du weiter
alten Gewohnheiten frönst. Aber eine Aura kann nicht lügen. Wenn du zu
deinem Innerme finden willst, dann musst du das Tagebuchschreiben stoppen!"
Natürlich war ich furchtbar beschämt. Aber ich will ihm folgen und deshalb
ist das hier mein letzter Eintrag. Schluss, Tagebuch! Ende, aus, vorbei.
Jetzt.
15 Jun 2009
## AUTOREN
Silke Burmester
## TAGS
Schwerpunkt Carla Brunis Tagebuch
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