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# taz.de -- Red Bull steigt in Leipzigs Fußball ein: "Auch andere werden profi…
> Michael Kölmel, Besitzer des Leipziger Zentralstadions, über den Einstieg
> von Red Bull in den Leipziger Fußball. Er hofft auf eine ähnliche
> Erfolgsgeschichte wie in Hoffenheim.
Bild: Verleiht Red Bull nach Austria Salzburg auch dem Fünfligisten RasenBalls…
taz: Herr Kölmel, der Einstieg von Red Bull in den in den Leipziger und
damit in den deutschen Fußball sorgt für viel Furore. Wie sehen Sie die
Übernahme des SSV Makranstädt in der Fünften Liga durch den neuen
Großinvestor aus Österreich?
Michael Kölmel: Ich freue mich auf Red Bull. Es wird jetzt noch eine neue
Farbe im Leipziger Vereinsfußball geben. Aktuelle Umfragen zeigen, das
Hoffenheim der zweitbeliebteste Bundesligist der abgelaufenen Saison ist.
Daran sieht man, auch ein Verein mit einem großen Investor kann dahin
kommen. Zwar kann man sich, wenn man mit etwas mehr Geld spielt, den Erfolg
nicht kaufen, aber für Leipzig steigen die Chancen.
Wie geht es mit dem Zentralstadion weiter?
Ich hab vor der Weltmeisterschaft 2006 den Ausbau und die Renovierung des
Stadions übernommen. Mit dem Leipziger Fußball ging es seither nicht
bergauf. Nun hat Red Bull einen Mietvertrag abgeschlossen und dazu gehört
ein Vertrag über die Namensrechte bis zum Jahr 2030. Ob das Stadion nun
"RB-Arena" heißen wird oder anders, das muss nun Red Bull entscheiden.
Wann spielt RB Leipzig im Zentralstadion?
Auch das entscheidet Red Bull. Es hängt natürlich von der Zuschauerzahl ab.
Wenn der Verein nach der kommenden Saison in die Regionalliga aufsteigt,
dann wird es überlegenswert, dort Spiele auszutragen. Richtig Sinn macht
das aber erst ab etwa 5.000 Zuschauern. Davon kann man ab der Zugehörigkeit
zur Dritten Bundesliga ausgehen.
Sie kennen die regionale Fußballszene, haben beispielsweise in Dynamo
Dresden viel Geld investiert. Befürchten Sie nicht, ein Engagement von RB
Leipzig würde die hiesige Fußballregion um Jahrzehnte zurückwerfen?
Nein, das Gegenteil ist der Fall. Mit Red Bull kommt jemand in die Region,
der ein professioneller Sportförderer ist. Dies wird positiv ausstrahlen.
Zum Beispiel will Red Bull ein unheimlich gutes Jugendzentrum hier
aufbauen. Talente könnten auf diese Weise endlich in der Region gehalten
werden, dies war vorher nicht der Fall. Es wird aber nicht nur sportlich
einen Sog-Effekt geben, auch wirtschaftlich wird es Sponsoren anlocken.
Sie sagen, RB Leipzig könnte in acht Jahren in der Ersten Bundesliga
spielen. Glauben Sie wirklich daran?
Erfolg kann man nicht kaufen, das ist mir schon klar, aber acht Jahre halte
ich für eine realistische Zeit, um in der ersten Liga anzukommen. Red Bull
ist ein extrem erfolgsorientiertes Unternehmen. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass sich das Unternehmen in Zukunft mit der Ersten und Zweiten
Bundesliga zufriedengibt. Irgendwann soll RB Leipzig sicherlich auch einmal
europäisch spielen, die Stadt Leipzig hat allemal das Potenzial dazu. Jetzt
geht es aber erst mal darum, die Tagesaufgaben in der Fünften Liga zu
erledigen.
In Leipzig gibt es traditionell eine explosive Fanmischung. Was, glauben
Sie, bedeutet der neue Verein für die Anhänger von Lok Leipzig und Sachsen
Leipzig?
Am Ende werden auch deren Vereine von RB Leipzig profitieren. Gute Spieler
werden in der Gegend bleiben. Das gesamte Niveau des Leipziger Fußballs
wird sicherlich steigen. Wo das immer gut funktioniert hat, das ist in
München. Dort spielt der FC Bayern, 1860 München und Unterhaching.
RB Leipzig hat die Männermannschaft des SSV Makranstädt übernommen. Zum
Spielbetrieb in der Fünften Liga fehlt nun noch eine Nachwuchsabteilung.
Das Nachwuchszentrum des gerade in Insolvenz befindlichen Sachsen Leipzig
bietet sich da förmlich an?
So ist es. Die Nachwuchsmannschaften waren für Sachsen Leipzig noch nie
finanzierbar. Dies habe ich über Jahre hinweg übernommen. Durch die
Insolvenz ist mein Engagement beendet. Sowohl die Stadt Leipzig als auch
der Verein Sachsen Leipzig sind sicherlich froh, wenn Sie jemanden gefunden
haben, der sie finanziert.
19 Jun 2009
## AUTOREN
Sebastian Pittelkow
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