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# taz.de -- Kabinettsumbildung in Frankreich: Ein Mitterrand in Frankreichs Reg…
> Präsident Sarkozy wechselt MinisterInnen aus. Neun Monate soll das neue
> Kabinett halten. Kulturminister wird Frédéric Mitterand, ein Neffe des
> früheren sozialistischen Staatspräsidenten.
Bild: Neues Gesicht mit bekanntem Namen: Frédéric Mitterand, der neue Kulturm…
PARIS taz | "Glücklich" sollen sie sich fühlen, weil er sie für ihre Posten
auserkoren hat. Und "mutig" sollen sie sein, um ihrer Aufgabe gerecht zu
werden. Mit diesen Worten wandte sich Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy
am Mittwoch Mittag im Élysée-Palast an seine 38 neuen und alten
MinisterInnen. Zuvor hatte er die Regierung umgebildet - und das deutlich
stärker getan, als erwartet.
Acht MinisterInnen mussten gehen, ebenso viele neue sind gekommen, an der
Spitze zahlreicher wichtiger Ministerien fand ein
Bäumchen-wechsel-dich-Spiel statt. Und ins Kulturministerium berief Sarkozy
einen Mann, dessen Nachname die ohnehin angeschlagenen SozialistInnen
destabilisieren soll: Mitterrand, Frédéric mit Vornamen, ist ein Neffe des
früheren Staatspräsidenten. Dazu ein rechts wie links anerkannter Buchautor
und Filmemacher.
Die neue Regierung soll mindestens bis zu den Regionalwahlen in neun
Monaten halten. Die Umbildung war unter anderem nötig geworden, nachdem
Sarkozy zwei MinsterInnen ins Europaparlament abkommandiert hatte:
Exjustizministerin Rachida Dati und Exlandwirtschaftsminister Michel
Barnier. An die Spitze der Justiz rückt jetzt Exinnenministerin Michèle
Alliot-Marie, an die Spitze der Landwirtschaft der erst kürzlich nominierte
Staatssekretär für Europa, Bruno Le Maire. Das Innenministerin ist von dem
langjährigsten aller Sarkozy-Vertrauten, Brice Hortefeux, besetzt.
Mit seinem Casting für die Regierung setzt Sarkozy seine "Öffnungs"-Politik
zu anderen politischen Sensibilitäten und hin zu den "sichtbaren
Minderheiten" fort. Zu den neuen Regierungsmitgliedern, die nicht aus dem
Stall der UMP kommen, gehören der rechtsliberale Politiker Michel Mercier,
der dem Modem-Chef François Bayrou nahesteht, sowie Mitterrand. Mit
Marie-Luce Penchard zieht erstmals eine Antillanerin in die Regierung ein.
Kulturministerin Christine Albanel muss dafür büßen, dass sie das von
Sarkozy gewollte "Hadopi"-Gesetz nicht durchsetzen konnte. Das Gesetz, das
Internetpiraterie unter harte Strafen stellen sollte, ist am Verfassungsrat
gescheitert.
24 Jun 2009
## AUTOREN
Dorothea Hahn
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