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# taz.de -- Im Angebot: Ostdeutsche Seen
> Der Brandenburger Umwelt-Staatssekretär zum Ausverkauf der Gewässer
Bild: Berliner Mädchen angeln im Großen Müllroser See
taz: Herr Schulze, in den letzten 7 Jahren wurden in Ostdeutschland 10.000
Hektar Seen für etwa 15 Millionen Euro verkauft. Man hat wenig davon
gehört.
Dietmar Schulze: Es ist nicht überall so laut verlaufen wie jetzt beim
Mellensee. Es sind Seen verkauft worden, da hat nie einer Anstoß daran
genommen. Warum soll nicht ein Fischer einen See kaufen, ein Teichwirt
einen Teich? Aber es gibt Orte wie den Mellensee, an denen es ein ganz
hohes öffentliches Interesse gibt.
Bei einem Schätzpreis von 1.500 Euro pro Hektar könnte der Mellensee (250
Hektar) der Gemeinde Zossen für 375.000 Euro angeboten werden. Das ist der
Gemeinde aber zu teuer.
Die Privatisierungsstrategie der Bundesregierung ist fiskalisch orientiert
und berücksichtigt nicht die strukturellen Bedingungen vor Ort.
Bislang hat Brandenburg beim Bund beantragt, dass 5.567 Gewässer mit
insgesamt 10.787 Hektar Fläche dem Land zugeordnet werden. Davon sind 5.166
Fälle erledigt. Ungeklärt sind noch 301 Fälle mit 3.471 Hektar. Dazu gehört
auch der Mellensee. Was ist dazu die Haltung ihres Ministeriums?
Auch wir sind für ein Moratorium, wie dies von dem Bundestagsabgeordneten
Peter Danckert und anderen gefordert wurde. Keine weiteren Verkäufe, weil
wir uns auf ein Privatisierungskonzept zwischen Bund und Ländern einigen
müssen, bei dem an oberster Stelle die gesellschaftlichen Interessen
stehen. Man kann beides tun: Seen, die von hohem öffentlichem Interesse
sind, den Gemeinden übertragen und Seen, die nicht so für die Infrastruktur
der Anliegergemeinden von Bedeutung sind, weiter privatisieren.
Die Angst der Leute entsteht dadurch, dass man das Beispiel Wandlitzsee vor
Augen hat. Ist die Angst vor der Kommerzialisierung des öffentlichen Raums
nicht gerechtfertigt?
Der Fall Wandlitzsee gilt als das schlechte Beispiel der Privatisierung.
Der private Besitzer forderte Geld für alte Stege und den Betrieb des
Strandbades. Es wird der Kommune ja ein sogenanntes Vorkaufsrecht einräumt.
Das Problem ist aber der Preis. So war es ja auch in Wandlitz.
[1][www.promellensee.de]
28 Jul 2009
## LINKS
[1] http://www.promellensee.de
## AUTOREN
Edith Kresta
## TAGS
Reiseland Deutschland
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