Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar: Vetternwirtschaft beim NDR: Marmor und das Ende der Gem�…
> Lutz Marmor hat einen Verhaltenskodex eingeführt, nach dem bei der
> Auftragsvergabe ein verschärftes Vier-Augen-Prinzip gilt. Das verhindert
> Vetternwirtschaft beim NDR.
Bild: Haben Sie diese Frau gesehen? "Tatort"-Redakteurin Heinze ist nun selbst …
Tolldreist, wie die Fernsehfilm-Chefin des NDR und ihr Mann den Sender
gelinkt haben: mit einem erfundenen Autor, der echte Honorare kassiert.
Klingt, als wäre dem Krimischreiber die Fantasie in Richtung eigenes Leben
durchgegangen.
Schockierend ist daran aber nur die Konsequenz des Betrüger-Duos.
Undurchsichtige Auftragsvergaben sind beim Sender indes über Jahrzehnte
gang und gäbe gewesen. Leitende Redakteure haben Produktionsfirmen Aufträge
zugeschustert, die Bekannten, guten Kumpels oder gleich ihren Ehepartnern
gehören. Und auch die Undercover-Tätigkeit des Drehbuchautors namens
"Niklas Becker" soll im Sender seit langem ein offenes Geheimnis gewesen
sein.
Dass nun Konsequenzen gezogen wurden, hat vor allem mit dem neuen
Intendanten zu tun: Lutz Marmor hat einen Verhaltenskodex eingeführt, nach
dem größere Produktionen ausgeschrieben werden müssen und bei der
Auftragsvergabe ein verschärftes Vier-Augen-Prinzip gilt. Sogar die Kosten,
zu denen sich NDR-Mitarbeiter von Geschäftspartnern zum Essen einladen
lassen dürfen, hat der Mann aus Hannover gedeckelt. So entsteht ein Klima,
in dem ein Problembewusstsein für Vetternwirtschaft wachsen kann.
Dass Marmor sich von der renommierten Heinze trennt, ist ein Signal: Mit
der Gemütlichkeit beim NDR ist es vorbei.
28 Aug 2009
## AUTOREN
Jan Kahlcke
## ARTIKEL ZUM THEMA
Korruption: Tatort NDR
Der NDR hat die Leiterin der Redaktion Fernsehfilm vom Dienst suspendiert.
Sie hatte ihrem Ehemann über Jahre Aufträge als Drehbuchautor zugeschanzt.
Porträt: Gefallene Ikone des Fernsehspiels
Die erfolgreiche Redakteurin Doris J. Heinze hatte es nicht nötig, "Niklas
Becker" zu fälschen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.