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# taz.de -- Stadtgedächtnis: Der Kiez vorm Ausverkauf
> Das Sankt Pauli Museum muss schließen. Teile der Sammlung werden
> verkauft, wenn nicht noch eine Einigung mit der Stadt erzielt wird.
Bild: Aus für das kleine Museum - wenn die Stadt nicht noch hilf
Im selben Moment, in dem das alte Antlitz St. Paulis mit dem Lifting der
Gentrifizierung verstümmelt zu werden droht, könnte auch das Gedächtnis des
Stadtteils verloren gehen. Das Sankt Pauli Museum steht vor dem Aus. "Ende
des Monats schließen wir den täglichen Betrieb", sagt Direktor Christian
Homfeld. Der Grund: Kein Geld.
Das kleine Museum in der Hein-Hoyer-Straße ist eng mit der Person Günter
Zint verbunden. Als Fotograf hat er die Starclub-Ära festgehalten, später
die Studentendemonstrationen und Brokdorf. Nebenher hat Zint gesammelt und
dabei sind fast drei Millionen Exponate, Fotos und Zeitdokumente
zusammengekommen. Gezeigt werden konnte auf den 45 Quadratmetern
Ausstellungsfläche davon aber nur ein Bruchteil.
Unterstützt wurde das Museum bislang von einem Trägerverein und der
Kulturbehörde. Jetzt aber komme kaum Geld mehr vom Verein, sagt Zint. Und
auch die Kulturbehörde steuere nichts mehr bei. Sein Angebot, die Sammlung
günstig der Stadt zu überlassen, sei nicht angenommen worden. Deshalb müsse
er nun Teile davon versteigern.
Von der Kulturbehörde war am Freitag keine Stellungsnahme zu bekommen. Im
Bezirksamt Mitte scheint man sich allerdings über den Wert der Sammlung für
St. Pauli bewusst zu sein. Im letzen Jahr übernahm der Bezirk die Miete des
Museums. Und der stadtentwicklungspolitische Sprecher der SPD, Andy Grote
(SPD), sagt, dass sich die Stadt nun zur Sammlung bekennen müsse.
Laut Direktor Christian Homfeld braucht das Museum 50.000 Euro, um ein
weiteres Jahr zu bestehen. Langfristig müsse aber ein Konzept für ein
richtiges Museum her, am besten am Spielbudenplatz. Die Suche nach
Investoren läuft nun gegen die Zeit.
4 Sep 2009
## AUTOREN
Maximilian Probst
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