# taz.de -- Unerhört 8 – Johnny Haeusler: "Medien-Generationsclash" | |
> Internet-Pionier Johnny Haeusler findet es erschütternd zu sehen, wie der | |
> Staat versuche, die Onlinewelt "in den Griff zu kriegen", mit Mitteln, | |
> "die in der echten Welt schon nicht funktionieren". | |
Bild: "Es nützt nichts, ein Tuch drüber zu hängen." Johnny Haeusler. | |
Es habe eine Weile gedauert, bis ihm "die Tragweite des Internets klar | |
wurde", erzählt der Blogger und Internet-Pionier Johnny Haeusler im | |
taz-Video. "Und dann hat man angefangen, die ersten Websites für Freunde zu | |
bauen – und dann wurde es immer mehr und immer größer und immer toller." | |
Haeusler diagnostiziert einen "Medien-Generationsclash". Es sei | |
erschütternd zu sehen, wie der Staat versuche, die Onlinewelt "in den Griff | |
zu kriegen", mit Mitteln, "die in der echten Welt schon nicht | |
funktionieren". | |
Netzsperren gegen Kinderpornos etwa würden benutzt als "Eintrittskarte, um | |
das Medium in den Griff zu kriegen". Aber es nütze nichts, "ein Tuch drüber | |
zu hängen" und dann zu glauben, man hätte das Problem im Griff. | |
Man müsse Verbrechen bekämpfen, wo sie stattfinden – nicht im Internet. Das | |
sei bloß ein Vertriebskanal. "Du baust ja nicht einen Bauzaun um den Ort, | |
wo Drogen verkauft werden – und damit ist das Problem Drogen aus der Welt." | |
Man brauche eine Globalisierung im Umgang mit dem Internet – einer | |
Kooperation der Behörden. "Die Parteien haben eine ganze Generation | |
verschlafen", urteilt Johnny Haeusler. Und entgegen ihren Befürchtungen, | |
könne man getrost Vertrauen in die Jugend haben. | |
11 Sep 2009 | |
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