Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Microsoft löscht private Daten im Web: Wenn die Cloud vom Himmel f…
> Persönliche Daten sollen trendgerecht nur noch auf Server-Clouds im Web
> verwaltet werden. Weil Microsoft schlampte, haben Nutzer des Smartphones
> "Sidekick" nun alle Daten verloren.
Bild: Können leicht verloren gehen: Private Daten in so genannten Clouds.
Wer verhindern möchte, dass kurz vor der Abgabe der Diplomarbeit die
Festplatte abkratzt, tut gut daran, seine Daten zusätzlich auf einer
externen Festplatte zu sichern. Doch auch externe Datenträger sind nicht
vor technischen Problemen gefeit. Dank Cloud-Computing soll sich das in
Zukunft ändern.
Anstatt seine Daten auf dem eigenen Rechner zu verwalten, sind sie künftig
auf einer Server-"Wolke" im Internet gespeichert. So kann man von überall
aus auf sie zugreifen und muss sich nicht mehr um leidige Dinge wie
Sicherungskopien kümmern. Dass das allerdings nicht immer so gut klappt,
wie die Anbieter es den Nutzern versprechen, kann man nun bei der
amerikanischen Tochter des deutschen Mobilfunkkonzerns T-Mobile sehen: Die
musste am Wochenende überaus zerknirscht einräumen, dass Daten tausender
Nutzer offenbar unwiederbringlich verloren gegangen sind.
Betroffen sind Besitzer des in Amerika durchaus beliebten Smartphones
"Sidekick". Zu dessen Konzept gehört es, dass Kontakte, Kalendereinträge,
Aufgabenlisten, Fotos und andere persönliche Informationen nicht nur auf
dem Gerät, sondern vor allem in der Cloud gespeichert werden. Zuständig in
diesem Fall war nicht T-Mobile, sondern Microsoft, dem die
Sidekick-Mutterfirma Danger gehört. Der Datenverlust ist dabei nur die
letzte Episode in einer längeren Pannenserie: So konnten Sidekick-Besitzer
bereits eine Woche lang nicht auf ihre Daten zugreifen.
[1][Höhepunkt] ist nun, dass die Wiederherstellung der Daten unmöglich ist:
"Basierend auf der letzten Überprüfung von Microsoft/Danger müssen wir
Ihnen leider mitteilen, dass persönliche Daten, die nicht mehr auf Ihrem
Gerät gespeichert sind, mit großer Wahrscheinlichkeit verloren gegangen
sind." T-Mobile empfiehlt Betroffenen, ihr Gerät möglichst nicht
auszuschalten, damit die letzten lokal erhaltenen Daten doch noch gesichert
werden können, sobald die Cloud-Server wieder laufen.
Grund für den Vorfall war offenbar ein schief gelaufener Versuch, die
Datensicherungsinfrastruktur zu verbessern; erstaunlicherweise hatte es
zuvor seitens Microsoft kein funktionierendes Backup gegeben. Der Vorfall
zeigt, dass es durchaus sinnvoll sein kann, auch bei
Cloud-Computing-Diensten stets Kopien der wichtigsten Daten auf dem eigenen
PC vorzuhalten.
Datenschützer haben zudem Sicherheitsbedenken, wenn sensible Informationen
bei Google und anderen Cloud-Computing-Anbietern lagern. So verschwanden
ausgerechnet beim Web 2.0-Unternehmen Twitter vor einigen Monaten zahllose
interne Dokumente, weil sie im Web und nicht auf lokalen Rechnern
gespeichert waren.
12 Oct 2009
## LINKS
[1] http://forums.t-mobile.com/tmbl/?category.id=Sidekick
## AUTOREN
Ben Schwan
## TAGS
Digitalisierung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Vergänglichkeit von Speichermedien: Das Gedächtnis im Berg
Das Internet vergisst sehr wohl und auch digitale Speicher werden unlesbar.
Martin Kunze sammelt deshalb das Weltwissen in einem alten Bergstollen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.