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# taz.de -- Walfang in der Antarktis: Schiffskollision bei Protestaktion
> In der Antarktis ist auf hoher See ein Boot von Tierschützern mit einem
> Schiff der japanischen Walfangflotte kollidiert. Das Boot ist inzwischen
> gesunken, die sechs Aktivisten gerettet. Wer hat Schuld?
Bild: Trotz weltweiter Proteste setzen die Japaner den Walfang fort.
SYDNEY dpa | Bei einer Protestaktion von Tierschützern gegen japanische
Walfänger ist es in der Antarktis auf hoher See zu einer gefährlichen
Kollision gekommen. Ein Hightech-Schnellboot der Walfanggegner wurde schwer
beschädigt, wie die Organisation Sea Shepherd berichtete. Die sechsköpfige
Crew der "Ady Gil" konnte demnach auf einem zweiten Schiff der Tierschützer
in Sicherheit gebracht werden. Darunter waren Neuseeländer, ein Australier
und ein Niederländer. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld an dem
Zusammenstoß.
Sea Shepherd sprach von einer "unprovozierten Attacke" rund 2.500 Kilometer
südlich der australischen Insel Tasmanien. Nach Darstellung der Aktivisten
lagen beide Schiffe ohne Fahrt zu machen voreinander, als das japanische
Begleitschiff "Shonan Maru 2" plötzlich vorpreschte. Die "Ady Gil" - ein
windschnittiger Trimaran, der 2008 den Weltrekord für die schnellste
Weltumrundung einfuhr - habe keine Chance gehabt auszuweichen. Der Bug sei
abgerissen. "Die Chancen für eine Bergung stehen äußerst schlecht", teilte
die Organisation anfangs mit. [1][Inzwischen ist das Boot gesunken.] Nach
Angaben des japanischen Walforschungsinstituts fuhr die "Ady Gil" dagegen
absichtlich vor das Begleitschiff. Die Crew habe noch versucht, das Boot
mit Wasserwerfern fernzuhalten.
Die Tierschützer versuchen seit Wochen, den weltweit umstrittenen Walfang
in der Antarktis zu stoppen. Obwohl der kommerzielle Walfang seit 1986
verboten ist, jagen die Japaner dort trotz internationaler Proteste weiter
- offiziell zu Forschungszwecken. Die Flotte besteht aus sechs Schiffen
rund um das Fabrikschiff "Nisshin Maru". Im vergangenen Jahr hatten
Sea-Shepherd-Aktivisten die Japaner 3200 Kilometer durch die Antarktis
verfolgt. Die Walfänger töteten in der Saison 680 Wale, weniger als
geplant. In diesem Jahr stehen 850 Zwerg- und 50 Finnwale auf ihrer
Abschussliste.
Die "Ady Gil" hatte vor eineinhalb Jahren unter ihrem früheren Namen
"Earthrace" Schlagzeilen gemacht, als sie in fast 61 Tagen die Welt
umrundete. Ein amerikanischer Millionär kaufte das Schiff dann für Sea
Shepherd. "Die Wale sind uns mehr wert als Schiffe, wir machen deshalb
weiter", sagte Paul Watson, Kapitän des dritten Sea- Shepherd-Schiffs
"Steve Irwin".
6 Jan 2010
## LINKS
[1] http://www.abc.net.au/news/stories/2010/01/06/2786732.htm?section=australia
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