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# taz.de -- Portrait Uwe Scheuch: Jörg Haiders politischer Erbe
> Am Samstag krönte der Landeshauptmannstellvertreter Scheuch seine
> bisherige politische Karriere mit der Vereinigung seines BZÖ-Kärnten mit
> der FPÖ.
Bild: Ein Politiker, den man als schillernde Figur bezeichnen kann: Uwe Scheuch.
Uwe Scheuch, der starke Mann des rechten Lagers in Kärnten und damit einer
der politischen Erben von Jörg Haider, ist ein Politiker, den man als
schillernde Figur bezeichnen kann. Am Samstag krönte der
Landeshauptmannstellvertreter seine bisherige politische Karriere mit der
Vereinigung seines BZÖ-Kärnten mit der FPÖ. Mehr als 90 Prozent der
handverlesenen Delegierten stimmten ihm zu.
Dass der 40-Jährige den unbedarften Gerhard Dörfler als Landeshauptmann
früher oder später beerbt, gilt als ausgemacht. Wenn ihm nicht die Justiz
in die Quere kommt. Vergangene Woche veröffentlichte die Politillustrierte
News den Mitschnitt eines Telefongesprächs, in dem jemand mit Scheuchs
Stimme einem russischen Investor anbietet, beim Erlangen der
österreichischen Staatsbürgerschaft behilflich zu sein, wenn er einen
Prozentsatz seiner Anlage in die Parteikasse fließen lasse. Scheuch sagt
dazu abwechselnd, er könne sich an das Gespräch nicht erinnern, die
Aufnahme sei manipuliert oder das Ansinnen sei für ihn gar "nicht
problematisch".
Der Sohn eines Kärntner Großbauern wuchs nach dem frühen Unfalltod seines
Vaters gemeinsam mit dem älteren Bruder Kurt beim Großvater Robert Scheuch
auf. Der war schon vor Hitlers Einmarsch 1938 als Illegaler bei den Nazis
und später Mitbegründer der FPÖ. Auch die Gebrüder Scheuch haben aus ihrer
deutschnationalen Gesinnung nie ein Hehl gemacht. So konnten sie bei Jörg
Haider schnell die politische Karriereleiter hinaufklettern.
Schon mit 31 Jahren wurde Uwe Scheuch stellvertretender FPÖ-Parteiobmann in
Kärnten und Vizepräsident der Kammer für Land- und Forstwirtschaft. Ab 2003
diente er dreieinhalb Jahre als Abgeordneter im Nationalrat und machte in
der Zeit auch den Schwenk seines Mentors von der FPÖ zum BZÖ mit, als
Haider 2005 seine eigene Partei gründete. Den Versuch, neben der FPÖ eine
rechte Partei mit freundlicherem Antlitz zu etablieren, trug er aber nur
halbherzig mit.
Als das BZÖ nach Haiders Tod mit einem wirtschaftsliberalen Kurs in
Richtung Mitte steuerte, machte die Kärntner Sektion nicht mit. Uwe Scheuch
hat seine Leute jetzt wieder in den Schoß der FPÖ zurückgeführt.
17 Jan 2010
## AUTOREN
Ralf Leonhard
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