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# taz.de -- Fed-Chef wiedergewählt: Bernanke in der zweiten Runde
> Der US-Senat hat nach einem langen politischen Hickhack doch noch für
> eine zweite Amtszeit des Chefs der US-Notenbank votiert. Wenn auch nur
> mit einem denkbar schlechten Ergebnis.
Bild: Bernanke muss auch die Unabhängigkeit der Fed retten.
WASHINGTON rts | Ben Bernanke bleibt Chef der US-Notenbank. Der US-Senat
gab nach langem politischen Hickhack am Donnerstag grünes Licht für eine
zweite Amtszeit Bernankes. 70 der 100 Senatoren stimmten für eine erneute
Berufung des früheren Wirtschaftsprofessors auf den Chefsessel der Federal
Reserve. Die erste Amtszeit des 56-jährigen endet am Sonntag.
Wegen der Kritik vieler Senatoren an der Geldpolitik der Fed und ihrem
Krisenmanagement waren zuletzt Zweifel an der erneuten Ernennung Bernankes
aufgekommen. US-Präsident Barack Obama hatte den Geldpolitikexperten, der
seit 2002 bei der Fed ist, bereits vor Monaten für weitere vier Jahre
nominiert.
Bernanke, der 2006 noch von Obamas Vorgänger George W. Bush zum Nachfolger
des mittlerweile höchst umstrittenen Fed-Chefs Alan Greenspan ernannt
worden war, steht vor der Herausforderung die Milliarden Dollar, die die
Fed im Kampf gegen die Krise in den Wirtschaftskreislauf gepumpt hat,
wieder einzusammeln zu müssen. Zudem muss er zum richtigen Zeitpunkt den
eingeschlagenen Nullzinskurs verlassen, wenn er nicht einen Inflationsschub
in den kommenden Jahren riskieren will. Hebt die Fed die Zinsen allerdings
zu früh wieder an, könnte sie den zarten Aufschwung abwürgen.
Bernanke steht auch im Zentrum des seit Monaten tobenden Kampfes um die
Unabhängigkeit der Fed. Nicht wenige in den USA wollen deren Macht
beschränken, weil sie ihres Erachtens durch ihre frühere laxe Geldpolitik
mit zur jüngsten Wirtschaftskrise beigetragen hat. Außerdem werfen viele
Politiker, aber auch einfache Bürger, Bernanke vor, er habe in der Krise
allzu oft die Interessen der Finanzindustrie vertreten, etwa bei der
Rettung des Versicherungsgiganten AIG oder beim Notverkauf von Merrill
Lynch an die Bank of America.
Wenige Stunden vor den entscheidenden Abstimmungen im Senat hatte sich
bereits am Mittwoch der Offenmarktausschuss der Fed demonstrativ hinter
Bernanke gestellt und ihn erneut zu seinem Vorsitzenden gewählt. Der
Ausschuss entscheidet über die Geldpolitik und den US-Leitzins, die so
genannte Fed Funds Target Rate. Das Amt des
Offenmarktausschuss-Vorsitzenden und des Fed-Chefs liegen traditionell in
einer Hand.
29 Jan 2010
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