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# taz.de -- Menschenrechtler kritisieren Sri Lanka: Tausende Tamilen weiter int…
> Auch sieben Monate nach dem Ende des Bürgerkriegs sind 11.000 Tamilen
> weiter wegen angeblicher Kontakte zu den Rebellen inhaftiert.
> Menschenrechtler fordern, alle Unschuldigen freizulassen.
Bild: In diesen Camps werden die Tamilen festgehalten.
COLOMBO apn | Human Rights Watch hat die Inhaftierung tausender Tamilen
sieben Monate nach dem Ende des Bürgerkriegs in Sri Lanka kritisiert. Nach
Angaben der Menschenrechtsorganisation werden noch 11.000 Menschen wegen
Verdachts auf Verbindungen zur Rebellengruppe LTTE in Lagern festgehalten.
Die Betroffenen hätten keine konkrete Begründung für ihre Gefangennahme
erhalten, zudem werde ihnen rechtlicher Beistand und der Kontakt zu ihren
Familien verweigert, erklärte die in New York ansässige
Menschenrechtsgruppe am Dienstag.
Die Gefangenen waren im Zuge der Militäroffensive gegen die Befreiungstiger
von Tamil Eelam (LTTE) festgenommen worden, die im Mai mit der Zerschlagung
der Rebellengruppe endete. Nach Ende des Bürgerkriegs wurden insgesamt
250.000 Tamilen in Lagern interniert, während ihre Dörfer von Minen geräumt
wurden. Zurzeit sind in den Lagern noch rund 100.000 Zivilpersonen
untergebracht.
Nach einer generellen Überprüfung für verdächtig befundene Lagerinsassen
wurden indes in gesonderte Einrichtungen verlegt, die die Regierung als
Rehabilitationszentren bezeichnet. Auf diese Einrichtungen bezieht sich die
Kritik von Human Rights Watch.
Die Regierung solle klären, welche Häftlinge mit mutmaßlichen Verbindungen
zur LTTE tatsächlich eine Bedrohung darstellten, forderte Human Rights
Watch. Die übrigen müssten freigelassen werden. Dass es keine Informationen
über das Schicksal der Gefangenen gebe nähre die Sorge, dass einige
möglicherweise gefoltert wurden oder "verschwunden" seien, erklärte die
Menschenrechtsorganisation weiter.
Amnesty International (AI) forderte die Regierung in Colombo unterdessen
auf, nicht länger gegen Anhänger der Opposition, politische Aktivisten und
Journalisten vorzugehen. Seit der Präsidentenwahl Ende Januar seien mehrere
Journalisten verschwunden, festgenommen oder mit dem Tod bedroht worden.
Der Sieg gegen die LTTE hätte "die politische Repression in Sri Lanka
beenden sollen", kritisierte AI am Montag. Insgesamt 56 Medienvertreter
erhielten den Angaben zufolge Drohungen.
2 Feb 2010
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