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# taz.de -- Berlinale Staralbum - Armin Rohde: "Geschlafen wird im Taxi"
> Den Schauspieler Armin Rohde ist jedes Jahr auf der Berlinale - als
> Besucher. Diesmal sieht man ihn auch auf der Leinwand. In "Jud Süß" gibt
> er den UFA-Star Heinrich George .
Bild: Es geht auch ohne Firmenlogobrezel: Armin Rohde.
Wenigstens einen Film wird er auf der diesjährigen Jubiläums-Berlinale
sehen - seinen eigenen. In Oskar Roehlers "Jud Süß - Film ohne Gewissen",
der kommenden Donnerstag Weltpremiere feiert, gibt Armin Rohde den UFA-Star
Heinrich George. Obwohl es der allererste Auftritt des 54-Jährigen in einem
Festivalfilm ist, kommt Rohde jedes Jahr gern zu diesem "großen
Familientreffen": "Ich liebe die Bestätigung, Teil dieser Welt zu sein. Mir
gibt das Heimat."
Angesichts all der Premierenpartys und Verabredungen, "aus denen dann
knospenartig immer weitere entstehen", sei das Filmprogramm "manchmal
untergeordnet", gibt Rohde zu. Um den Überblick zu behalten, sortiert er
vor dem Festival die Einladungen auf dem Teppichboden seines Hotelzimmers
und macht sich einen Stundenplan, "der dann aber doch immer wieder
umgeworfen wird".
Am Dienstagabend vor Festivalbeginn ist die Konkurrenz noch äußerst
überschaubar, sodass Rohde sich auf die Party eines Berliner
Uhrenherstellers in den Hackeschen Höfen locken ließ. Dort lauert er gerade
neben der Küchentür auf eine dieser Butterbrezeln in Form des Firmenlogos.
Er muss sich stärken für die Laudatio auf Sönke Wortmann, dem der
Uhrenhersteller gleich eine Uhr als Preis für sein filmisches Schaffen
verleihen wird.
Warum? Falsche Frage. Einmal im Jahr zur Berlinale belebt die
Uhrenmanufaktur, die vor dem Krieg auch mal Filmkameras gebaut hat, mit
denen unter anderem "Der blaue Engel gedreht" wurde, diese Tradition für
einen Abend wieder. Das hat mit Kino weniger zu tun als mit Bespaßung von
Geschäftspartnern, die hier mal mit der Gattin neben einem Promi stehen
dürfen. So wundert es nicht, dass die Veranstalter Wortmann die Regie von
"Lammbock" andichten und den "Shooting-Star-Award" einem "Daniel Buck"
überreichen - und nicht David Kross. Dass der 19-Jährige sich auf der Bühne
nicht mal für den merkwürdigen Preis bedanken darf, setzt der Trotteligkeit
die Krone auf.
Die Firmenlogobrezeln sind aus. Muss also auch ohne gehen. Bevor Armin
Rohde in Richtung Bühne verschwindet, sagt der Berlinale-Profi noch gewohnt
breitbeinig: "Die alte Parole gilt nach wie vor: Geschlafen wird im Taxi -
wenn überhaupt."
11 Feb 2010
## AUTOREN
David Denk
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