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# taz.de -- Video der Woche: Abtauchen in die Welt der Logos
> Was passiert, wenn unser Alltag vollkommen vernetzt ist? Drei Videos
> illustrieren, wohin uns die Verschmelzung von Web und Welt führen wird.
> Bunter wird es allemal.
Bild: Computeranwendungen ohne Monitor: Augmented Reality nach Keiichi Matsuda.
BERLIN taz | Was nötig ist, um sich einen Tee zu kochen, kann man im Kopf
haben. Man könnte sich theoretisch aber auch alle benötigte Zutaten zeigen
lassen: Der Wasserkocher wäre türkis eingerahmt, die Teetasse und der Ort
des Teebeutels blinkten bunt, so dass selbst mit einem Kater der übelsten
Sorte kein Missgeschick passieren könnte. Nötig wäre lediglich eine Brille
mit eingebautem Monitor samt einem Computer, der die Deutung der Welt
direkt über die Objekte blendet. "Augmented Reality" nennt man diese
Methode.
Wozu noch eine Eieruhr, wenn die Zeit, die das Wasser zum Kochen benötigt,
direkt in die wirkliche Welt eingeblendet werden kann? Hat man erst einmal
so eine Computerbrille auf, dann benötigt man auch für normale
Computeranwendungen keinen Monitor mehr. Mit einer Handbewegung könnte man
sein Soziales Netzwerk direkt über die Küchenwand blenden. Wie das aussehen
könnte, zeigt das folgende Video von Keiichi Matsuda.
Interessant an dieser Video-Vision ist, dass auch die Werbung gleich
mitgedacht wird. Wir werden darauf zurückkommen.
Schon heute ist das Prinzip der Augmented Reality dabei, in unseren Alltag
vorzudringen. Wo ist die nächste U-Bahn und habe ich auf dem Weg dahin noch
genug Zeit für einen Kaffee? Momentan wird vor allem in der Navigation das
Leben auf den Kopf gestellt, denn die dritte Dimension ist endgültig in der
Kartographie angekommen. Auf dem Display eines modernen Handys lässt sich
bereits heute die Verschmelzung von Web und Welt bewundern.
Nötig sind dafür lediglich eine Kamera im Telefon, eine Internetverbindung
und GPS, was bei allen neuen Smartphones bereits zum Standard gehört. Wozu
aktuelle Programme fähig sind, die sich des Prinzips der Augmented Reality
bedienen, ist in vielen kommerziellen Präsentationsvideos zu bewundern. Ein
Beispiel.
Mit solchen Programmen als navigierendes drittes Auge ist der Weg nicht
mehr weit, auch Logos und Grafiken zu verarbeiten. Für die Kartografie der
Welt in drei Dimensionen muss lediglich ein technischer Standard geschaffen
werden, der gleichberechtigt jedem den Zugang zu Informationen ermöglicht.
Ohne eine solche Grundlage stellt sich zwangsweise die Frage danach, wer
berechtigt ist, Informationen an bestimmte Orte zu setzen oder zu
verlinken. Google, Microsoft, Apple und Co. werden gewiss einiges an
Kapital bewegen, um von dieser Technik zu profitieren. Und an den
Werbeeinnahmen zu verdienen.
Der Missbrauch durch Werbung und Spam ist in Augmented Reality sicher nur
eine Frage der Zeit. Derzeit kämpft schon Youtube damit, dass innerhalb der
Videos durch Kommentar-Fenster mehr belästigt als sinnvoll ergänzt wird.
Wie leicht das ausarten kann, illustriert das folgende Video.
12 Feb 2010
## AUTOREN
Moritz Schulze-Beckinghausen
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