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# taz.de -- Lufthansa-Streik unterbrochen: Piloten fliegen wieder
> Lufthansa und Gewerkschaft Cockpit einigen sich vor Gericht, den Streik
> auszusetzen – und nun über den Tarifvertrag zu verhandeln. Flugverkehr
> soll sich bis spätestens Freitag komplett normalisieren.
Bild: Zurück zum normalen Betrieb.
FRANKFURT apn | Der Pilotenstreik bei der Lufthansa ist ausgesetzt, aber
der normale Flugplan wird wohl erst Ende der Woche wieder eingehalten
werden können. "Der Sonderflugplan hat noch die nächsten Tage Bestand. Der
Flugbetrieb wird sich aber bis spätestens am Freitag normalisieren", sagte
Lufthansa-Sprecherin Amelie Schwierholz am Dienstag.
Die am Montag auf Vorschlag des Frankfurter Arbeitsgerichts vereinbarte
Wiederaufnahme der Tarifgespräche werde nun zügig in Angriff genommen. "Es
haben auch gestern Abend schon erste Kontakte auf Arbeitsebene
stattgefunden", sagte Lufthansa-Sprecher Klaus Walther im
ZDF-Morgenmagazin. Einen konkreten Verhandlungstermin gibt es laut
Schwierholz aber noch nicht.
Das Unternehmen äußerte sich zuversichtlich, dass es bis zu dem vom Gericht
gesetzten Termin in zwei Wochen zu einer Einigung komme. "Wir sind
optimistisch, dass das gelingen wird, wir sind bereit dazu", erklärte
Walther.
Der Sprecher betonte, dass kein einziger Arbeitsplatz von Lufthansa ins
Ausland verlagert worden und dies auch nicht vorgesehen sei. "Diese
Befürchtung können wir den Piloten nehmen", meinte er. Zum einen seien die
Arbeitsplätze bei der Lufthansa sicher, und zum anderen "sind wir auch
gerne bereit, über eine tarifvertragliche Arbeitsplatzgarantie zu reden",
bestätigte Walther.
Lufthansa und die Vereinigung Cockpit (VC) hatten sich am Montagabend vor
dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main auf eine Aussetzung des um Mitternacht
begonnenen Streiks und eine sofortige Rückkehr an den Verhandlungstisch
geeinigt. Bis Ablauf des 8. März darf VC nicht mehr zu Streiks aufrufen.
Die getroffenen Regelungen gelten auch für Germanwings und Lufthansa Cargo.
Cockpit beschränkt sich auf deutsches Tarifgebiet
Lufthansa und VC einigten sich vor dem Arbeitsgericht, nachdem das
Unternehmen und seine Frachttochter Lufthansa Cargo Anträge auf
Einstweilige Verfügungen gegen den Ausstand gestellt hatten. Ein
Lufthansa-Sprecher sagte, die VC habe die strittigen Punkte mit Blick auf
die LH Italia SpA zurückgezogen. Damit sei eine "Grundlage für konstruktive
Gespräche am Verhandlungstisch geschaffen" worden, bei denen es um einen
Manteltarifvertrag und einen Vergütungstarifvertrag im deutschen
Tarifgebiet gehe. Cockpit teilte mit, man habe sich bereiterklärt, "eine
offenbar falsch verstandene Forderung zur variablen Vergütung aus dem
Forderungskatalog zu nehmen".
VC-Sprecher Thomas von Sturm sagte, er freue sich, dass wieder eine Chance
für eine Einigung bestehe, und hoffe, dass es keine weiteren Streiks geben
werde. Er rechne aber damit, dass es aus technischen und organisatorischen
Gründen am Dienstag noch zu Unregelmäßigkeiten kommen werde.
Am Montag hatten die Piloten ab Mitternacht für massive Störungen im
Luftverkehr der Lufthansa gesorgt. Das befürchtete große Chaos war aber
ausgeblieben. Der Streik war für insgesamt vier Tage geplant, es wäre der
größte Streik der deutschen Luftfahrtgeschichte gewesen. Zu dem Ausstand
waren rund 4.000 der 4.500 Piloten bei der Deutschen Lufthansa, Germanwings
und der Frachttochter Lufthansa Cargo aufgerufen. Nach Angaben vom Dienstag
konnte der Sonderflugplan, der rund 50 bis 60 Prozent der normalen Flüge
vorsah, am Montag nicht komplett eingehalten werden.
23 Feb 2010
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