# taz.de -- Kommentar Hamburger SPD-Parteitag: Sie kommen zurück | |
> Hamburgs SPD bekommt wieder Selbstbewusstsein. Deshalb ist sie nicht mehr | |
> zu unterschätzen. | |
Bild: Hamburgs SPD-Chef Olaf Scholz beschwört auf dem Parteitag die Solidarit�… | |
Die Hamburger SPD ist schon ein ulkiger Haufen. Kaum haben die GenossInnen | |
sich mal ein paar Tage lang nicht in aller Öffentlichkeit und auf niedrigst | |
möglichem Niveau gefetzt, schon laufen sie mit breiter Brust herum und | |
verkünden ihre Wiederauferstehung. "Hamburg, wir kommen zurück", lautet die | |
Verheißung, die aber immer noch als Drohung verstanden werden kann. | |
Dennoch zeichnet die aktuelle Selbsteinschätzung der hanseatischen | |
Sozialdemokratie sich nicht vornehmlich durch Selbstüberschätzung aus. Sie | |
basiert auf zwei Faktoren: Olaf Scholz und der Schulkonsens. | |
Als Scholz vor vier Monaten - mehr aus Einsicht denn aus Ehrgeiz - als | |
Parteichef antrat, war er die letzte Hoffnung der Genossen. Er war der | |
Einzige, dem die Partei es zutraute, den sozialdemokratischen Augiasstall | |
im Stadtstaat auszumisten; er war der Einzige, der es sich selbst zutraute. | |
Gänzlich stubenrein ist die SPD sicher noch nicht, aber hier und dort | |
blinkt und blitzt es schon recht ansehnlich. | |
Und das vor allem, weil die Partei sich jetzt als Säule des Schulfriedens | |
präsentiert. Als die Stadt nach ihr rief, stand die SPD bereit zu retten, | |
was zu retten war. So verkündet das Scholz, und die GenossInnen möchten das | |
nur zu gerne glauben. | |
Die SPD bekommt wieder Selbstbewusstsein. Niemand sollte sie mehr | |
unterschätzen. | |
28 Feb 2010 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
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