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# taz.de -- Atlas zur Gleichstellung: Kaum Überraschungen
> Als erstes Bundesland legt Niedersachsen einen Atlas zur Gleichstellung
> von Frauen und Männern vor. Zur Präsentation empfing die Sozialministerin
> vor allem Frauen.
Bild: Haben nicht nur beim Karneval gut Lachen: Frauen stellen in Osnabrück 42…
Wie zu erwarten: Vor allem Frauen sind gekommen. Ist ja auch Frauentag. Im
Festsaal des Alten Rathauses von Hannover, wo ansonsten Trauungen
durchgeführt werden, stellte das Landesministerium für Soziales, Frauen,
Familie und Gesundheit am Montag den Atlas zur Gleichstellung von Frauen
und Männern in Niedersachsen vor. Viele der Anwesenden waren
Gleichstellungsbeauftragte aus umliegenden Landkreisen oder aus weiter
entfernten Städten, von Goslar bis Oldenburg.
Erster Atlas seiner Art
Mit diesem ersten für ein einzelnes Bundesland erstellten
Gleichstellungs-Atlas wolle man, so Sozialministerin Mechthild
Ross-Luttmann (CDU), "eine nachhaltige Gleichstellungspolitik in ganz
Niedersachsen stärken". Aber erstmal wurden gestern Daten präsentiert:
Gemeinsam mit Lothar Eichhorn vom niedersächsischen Landesbetrieb für
Statistik und Kommunikationstechnologie (LSKN) trug die Ministerin Details
des Männer-Frauen-Vergleichs vor.
Die Niedersachsen-Edition, führte Eichhorn aus, sei nach dem Vorbild des
bundesweit erstellten Geschlechteratlasses erstellt - zumindest führen
beide der Vergleichbarkeit halber die selben Indikatoren auf. Hätte er
dagegen eigene Indikatoren anwenden können, beklagte sich der Statistiker
zaghaft, hätte vieles schmeichelhafter ausfallen können.
So gebe es im Land zum Beispiel weit mehr Abiturienten, die ihr Abitur an
Berufsschulen gemacht hätten - die würden aber durch die Definition des
bundesweiten Indikators, der nur weiterführende Schulen wie Gymnasien
erfasst, nicht mit erfasst. Datenvergleiche zwischen Bundesländern seien
nicht trivial, sagte Eichhorn: "Erst recht, wenn man seit Jahren darauf
wartet, dass der Herr Koch die Zahl der Abiturienten 2006 in Hessen bekannt
gibt."
Besonders im Bereich Bildung, zu dem allein acht Indikatoren gehören, müsse
man aufpassen, nicht alles doppelt und dreifach zu messen, sagte Eichhorn.
Womit, zumindest für die Mädchen, das größte Problem in diesem Bereich auch
schon genant war - demgegenüber sind es an den Schulen mittlerweile wohl
die Jungen, die erhöhten Emanzipationsbedarf haben. Ross-Luttmann erklärte
den zwei Privatsender-Regionalnachrichten-Teams nachher trotzdem, für
Schulmädchen aus bildungsfernen Schichten müsste mehr getan werden:
Aufklärung, professionelle Hilfe, all das eben.
Stadtluft stellt gleich
Im Bereich Arbeit bildet das Zahlenwerk ein deutliches Stadt-Land-Gefälle
ab. Ein paar Überraschungen gibt es - wer hätte etwa geahnt, dass es gerade
ländliche Gebiete wie Wittmund oder die Lüneburger Heide auf einen
besonders hohen Anteil an weiblichen Existenzgründern bringen? Ansonsten
liegen die mittleren und großen Städte deutlich vorn, zumindest gemessen an
Werten wie der Frauenquote in öffentlichen Ämtern.
In Fragen von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit sind bei Frauen die Werte
stärker regionalen Schwankungen ausgesetzt als bei Männern. In Städten wie
Hannover sind Arbeitslosenzahlen und Teilzeitanteil von Männern und Frauen
annähernd gleich. Schlechter stehen sie da an Orten wie Vechta: Glaubt man
den Zahlen, sieht es so aus, als hätten Katholizismus, Landwirtschaft und
Traditionalismus ihr Bestes getan, um jede Modernisierung in Sachen
Gleichstellung aufhalten zu können.
8 Mar 2010
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Karneval
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