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# taz.de -- Datenweitergabe bei Facebook: Privatsphäre wird weiter eingeschrä…
> Das größte soziale Netzwerk Facebook plant, den Datenschutz seiner User
> weiter einzuschränken. Bald will es Daten leichter an Dritte weitergeben
> - sprich: an Unternehmen.
Bild: Höllisch aufpassen: Facebook-Nutzer.
Erst im Januar hatte Facebook mit teilweise [1][massiver Kritik] zu
kämpfen, nachdem das soziale Netzwerk seine
Standard-Datenschutzeinstellungen deutlich gelockert hatte. Seither sind
deutlich mehr Infos aus dem eigenen Profil im offenen Netz verfügbar als
früher - wenn man nicht höllisch aufpasst. Doch das Drehen an der
Privatsphärenschraube beim mittlerweile weltgrößten Social Network der Welt
geht weiter: Am Freitag kündigte die kalifornische Firma neue Änderungen
an.
Der wichtigste Punkt: Künftig soll es Facebook erlaubt sein, Daten seiner
Nutzer, darunter dessen Verbindungen mit anderen ("sozialer Graph"), mit
"vorher überprüften" Web-Angeboten und Programmen Dritter zu teilen. Man
sehe sich zu dieser Maßnahme genötigt, um der Userschaft künftig noch mehr
Möglichkeiten zu geben, "auch außerhalb Facebooks mit den Freunden zu
interagieren und sie zu finden". Dazu sei die Weitergabe "einer kleinen
Menge grundlegender Daten" notwendig. Man wolle aber zunächst nur mit einer
"kleinen, ausgewählten Gruppe von Partnern" (sprich: anderen Unternehmen)
zusammenarbeiten.
Selbst Facebook sonst eher positiv gesonnene IT-Medien reagierten entnervt:
"Schärft die Mistgabeln: Bald ist es Zeit für den Privatsphären-Weckruf bei
Facebook" [2][hieß es] am Wochenende im Silicon-Valley-Weblog "TechCrunch"
zu den Plänen. So interessant eine Art "personalisiertes Internet" mit
dieser Technik auch wäre, so der Bericht, "Facebook zwingt diese Funktion
den Usern auf". Außerdem entscheide die Seite schließlich selbst, "welche
Angebote vertrauenswürdig genug sind, um mit ihnen die Daten der Nutzer
auszutauschen".
Neben der vereinfachten Weitergabe des "sozialen Graphen" an das halbe
Internet plant das soziale Netzwerk die Einführung einer zweiten eher
umstrittenen Funktion: Wie von ortsbasierten Angeboten wie "Foursquare"
bekannt, die selbst im Netz [3][heiß diskutiert] werden, führt Facebook das
Konzept sogenannter Places ein. Künftig könnte damit automatisiert im
Profil die jeweilige Ortsangabe eines Mitglieds eingespielt werden. Sinn
und Zweck der Maßnahme scheint zu sein, ähnliche Funktionen, die Google und
Twitter eingeführt haben, zu überflügeln und/oder zu zentralisieren.
Facebook betont, dass die neuen Privatsphärenregelungen den Nutzern nicht
von heute auf morgen aufs Auge gedrückt werden sollen. In einem
entsprechenden [4][Blog-Posting] heißt es von Justiziar Michael Richter,
man sei offen für Kommentare der Nutzer. Das sei Teil eines "offenen und
transparenten Systems" der Regeln auf Facebook. Bleibt zu hoffen, dass die
Nutzer sich in ausreichender Zahl wehren.
29 Mar 2010
## LINKS
[1] /1/netz/netzkultur/artikel/1/deutsche-datenschuetzer-gegen-facebook/
[2] http://techcrunch.com/2010/03/27/facebook-privacy-connect/
[3] /1/netz/netzkultur/artikel/1/foursquare-als-einbrecher-werkzeug/
[4] http://blog.facebook.com/blog.php?post=376904492130
## AUTOREN
Ben Schwan
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