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# taz.de -- PR-Strategie für den Krieg: CIA setzt auf Terrorangst
> In Deutschland schwindet die Zustimmung zum Afghanistan-Einsatz. Deshalb
> will der US-Geheimdienst dort verstärkt auf die Gefahren möglicher
> Anschläge aufmerksam machen.
Bild: So sahen die Terroranschläge 2005 in London aus. Die Furcht der Deutsche…
BERLIN taz | Die CIA hat eine PR-Strategie entwickelt, mit der die
Unterstützung des Afghanistan-Einsatzes unter der deutschen und der
französischen Bevölkerung verbessert werden soll. Die Online-Plattform
WikiLeaks hatte das Dossier bereits Ende März veröffentlicht.
Aufmerksamkeit erhielt es jetzt, nachdem am vergangenen Sonntag vier
deutsche Soldaten beigesetzt wurden, die bei Einsätzen in Nordafghanistan
getötet worden waren.
Die Zustimmung zu dem Einsatz lässt indes immer weiter nach. In einer
Forsa-Umfrage sprachen sich zuletzt 62 Prozent der Befragten für einen
Abzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan aus, einer dimap-Umfrage vom
Januar zufolge sind es sogar 71 Prozent.
Nachdem die Niederlande Anfang des Jahres den Rückzug aus der Krisenregion
beschlossen hatten, fürchten die USA offenbar, dass auch Frankreich und
Deutschland ihre Unterstützung des Isaf-Einsatzes beenden könnten. Aus dem
nun von WikiLeaks veröffentlichten PR-Papier geht klar hervor, mit welchen
Strategien die CIA dieser ablehnenden Haltung begegnen will. In
Deutschland, so meinen die Geheimdienstler, sei die Angst vor
terroristischen Anschlägen besonders hoch. Somit solle hier verstärkt auf
die wachsende Terrorgefahr und die Zunahme von Flüchtlingsströmen und
Drogenhandel im Falle eines Abzugs hingewiesen werden. Außerdem will die
CIA hierzulande auf den "Obama-Faktor" setzen.
Für Frankreich existiert eine andere Strategie. Hier geht die CIA von einem
besonders hohen Maß an Mitgefühl für afghanische Frauen aus. Diese seien
ideale Vermittlerinnen, wenn es darum gehe, den Isaf-Einsatz in Afghanistan
zu humanisieren, heißt es in dem Papier. Sie sollen persönlich von ihren
Erfahrungen mit den Taliban berichten Die CIA lehnt bisher jede
Stellungnahme ab.
KORREKTUR: Aus dem Text haben wir ein Zitat der stellvertretenden
Direktorin der Denkfabrik German Marshall Fund in Washington wieder
entfernt. Dieses Zitat war nach Darstellung des German Marshall Fund in
einem anderen Zusammenhang gegeben worden. Wir hatten uns da auf
tagesschau.de verlassen. Die online-Red.
19 Apr 2010
## AUTOREN
Ariane Lemme
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