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# taz.de -- Missbrauchs-Debatte: Runder Tisch will schnelle Ergebnisse
> Der Runde Tisch gegen sexuellen Missbrauch von Kindern hat seine Arbeit
> aufgenommen. Die erste Sitzung war "ermutigend", meint die
> Justizministerin. Schwierig werde die Entschädigung der Opfer.
Bild: Bis Jahresende wollen die drei Ministerinnen ein Zwischenergebnis vorlege…
BERLIN reuters/dpa | Der von der Bundesregierung eingesetzte Runde Tisch
gegen sexuellen Kindesmissbrauch will zügig zu konkreten Ergebnissen
kommen. Die Unterarbeitsgruppen sollen im Mai mit ihrer Arbeit beginnen.
Ende des Jahres soll ein Zwischenergebnis vorliegen. Das erklärten die
Ministerinnen Kristina Schröder (CDU, Familie), Annette Schavan (CDU,
Bildung) und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP, Justiz), nach der
konstituierenden Sitzung am Freitag.
Das Thema Entschädigung für die Opfer wird nach Einschätzung von Ministerin
Leutheusser-Schnarrenberger besonders schwierig werden. "Da wird es
bestimmt spannende Auseinandersetzungen geben und unterschiedliche
Interessen", sagte sie. Die erste Sitzung des Runden Tisches sei aber
ermutigend gewesen. Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung,
Christine Bergmann, sagte, es müsse geprüft werden, ob Verjährungsfristen
bei sexuellen Straftaten verlängert werden müssten.
Schröder sagte, es würden Selbstverpflichtungen für Institutionen
diskutiert, in denen eine besondere Nähe zwischen Erwachsenen und Kindern
bestehe. Beispielsweise könne sexueller Missbrauch bereits in
Bewerbungsgesprächen thematisiert werden. Man wisse, dass dies potenzielle
Täter abschrecken könne. Staatliche Förderungen könnten dann an diese
Selbstverpflichtungen gebunden sein. Gleichzeitig müsse die Ausbildung in
sozialen Berufen beleuchtet und gegebenenfalls geändert werden. Sie sprach
sich auch für die Einführung erweiterter Führungszeugnisse aus.
Neben den bereits bekannten Arbeitsgruppen mit den Themen Prävention und
juristische Konsequenzen wird eine dritte Untergruppe des Runden Tisches
eingerichtet. Sie beschäftigt sich mit dem Thema Forschung und Lehre.
Ministerin Schavan erklärte, es solle untersucht werden, ob das Thema
sexueller Missbrauch in der Ausbildung von Ärzten und Lehrern stärker
verankert werden müsse.
Der Runde Tisch wird von Schröder, Leutheusser-Schnarrenberger und
Bildungsministerin Annette Schavan geleitet. Es nehmen Vertreter vieler
gesellschaftlicher Gruppen teil, von Kirchen und Schulen bis hin zu
Beratungsstellen für Opfer sexueller Gewalt. Einige Opferverbände
kritisierten jedoch, dass sie nicht ausreichend repräsentiert seien.
23 Apr 2010
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