# taz.de -- Kommentar Verfassungsschutzbericht: Wirrsinn, Marke Ahlhaus | |
> Schon lange nicht mehr hat sich ein führender Hamburger Politiker so | |
> entblödet wie Innensenator Christoph Ahlhaus. | |
Bild: Alles Linksextreme im Gängeviertel? Laut Verfassungsschutzbericht mögli… | |
Schon lange nicht mehr hat sich ein führender Hamburger Politiker so | |
entblödet wie Innensenator Christoph Ahlhaus. Wer von linksextremistisch | |
beeinflussten Künstlerprojekten und einer ebenso gesteuerten Bewegung | |
"Recht auf Stadt" schwadroniert, zeigt vor allem eines: Er hat die | |
gesellschaftliche Entwicklung und Dynamik des Jahres 2009 in Hamburg nicht | |
verstanden. Offen darf dabei bleiben, ob er sie nicht verstehen will oder | |
verstehen kann. Bedenklich wären beide Erklärungen. | |
Ahlhaus und Verfassungsschutzchef Vahldieck diskreditieren eine durch alle | |
sozialen Schichten reichende Bewegung, die zu Recht fordert, dass die Stadt | |
für die Menschen da sein muss und nicht umgekehrt. | |
Sie rücken das Manifest "Not In Our Name, Marke Hamburg" in die Nähe | |
autonom-wirrer Bekennerbriefe und rechtsextremer Hetzparolen. Sie schmähen | |
Tausende von HamburgerInnen bis hin zu Filmregisseur Fatih Akin und | |
Bischöfin Maria Jepsen, die dieses Manifest unterschrieben haben. Nicht die | |
gehören beobachtet, sondern Ahlhaus und Vahldieck - von Therapeuten. | |
Das einzig Sinnige an dieser ideologisch bornierten Scheuklappenpolitik | |
ist, dass Ahlhaus seine eigene politische Karriere sabotiert. Der Mann, der | |
Bürgermeister werden möchte, hat sich selbst disqualifiziert. Für das Amt, | |
das er innehat, und für das, das er gerne hätte, erst recht. | |
7 May 2010 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
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