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# taz.de -- Konsequenzen aus Datenschutzpannen: Alternative zu Facebook geforde…
> Fast jede Woche machen neue Datenschutzpannen bei Facebook die Runde.
> Experten fordern den Aufbau offener Alternativen. Technisch wäre das
> nicht unbedingt ein großes Problem.
Bild: In Verbindung bleiben? Ja. Aber mit Facebook?
Facebook zentralisiert Daten - und das teilweise massiver und persönlicher,
als Google es je tat. Das jedenfalls finden Datenschützer, die insbesondere
kritisieren, dass man das mittlerweile größte soziale Netzwerk der Welt
nicht anonym nutzen darf, sondern nur unter Angabe genauer Daten. Das ist
umso problematischer, als dass mittlerweile fast im Wochentakt
Datenschutzverschlechterungen oder Sicherheitslücken bei Facebook bekannt
werden. Zuletzt war es möglich, [1][private Chats anderer Nutzer] zu lesen;
zuvor hatte der Internet-Konzern angekündigt, dass Partner übergebene
User-Daten [2][beliebig lange vorhalten] dürfen.
Facebook bleibt bei alledem weiterhin nützlich - es ist eine praktische
Methode, sich mit seinen Freunden zu vernetzen und der Druck, über ein
eigenes Profil auf der Seite zu verfügen, ist mittlerweile in vielen Teilen
der Gesellschaft groß. Kein Wunder, dass das soziale Netzwerk sich derzeit
einer halben Milliarde aktiver Nutzer nähert, der Hype um Facebook ist
trotz aller Negativschlagzeilen ungebrochen.
Trotzdem fordern Experten inzwischen nach offenen Alternativen. Damit ließe
sich das zentrale Problem des Angebots aus Nutzersicht, dass nämlich ein
einziger Anbieter alle Daten an einer Stelle vorhält, umgehen. Beispiele
gibt es von Konkurrenten. So existiert zu Twitter mittlerweile ein
Open-Source-Äquivalent namens Identi.ca, bei dem es möglich ist, eigene
Kommunikationsserver aufzusetzen, die unabhängig von der zentralen
Infrastruktur laufen. Technisch wäre so etwas auch für ein Facebook-artiges
soziales Netzwerk denkbar.
Ryan Singel, Blogger beim IT-Magazin "Wired", [3][schrieb] am Freitag auf
der Seite "Epicenter", dass es Zeit für die Erstellung einer
Facebook-Alternative sei. Die hätte neben dem Ende der Zentralisierung auch
den Vorteil, dass man privatsphärenfreundlichere Funktionen einbauen
könnte: "Ich hätte gerne, dass mein Profil nur meinen Freunden angezeigt
wird, nicht meinem Chef. Das geht nicht. Ich würde gerne eine Gruppe (...)
unterstützen, ohne dass meine Mutter oder die Welt das mitbekommt. Das geht
nicht."
Noch existiert kein Projekt, das ein offenes Facebook darstellt. Zwar sind
soziale Netzwerke in Open-Source-Form erstellbar, doch fehlt es an einem
offenen Protokoll, das diese dann verbindet. Wie es gehen könnte, macht
Google bei seinem in den letzten Monaten in Vergessenheit geratenen
[4][Kommunikationsdienst "Wave"] vor: Damit Firmen keine Angst haben
müssen, ihre Daten an Google zu übergeben, kann man sich dafür einen
eigenen Server auf eigener Hardware aufsetzen. Trotzdem ist es möglich, mit
anderen Wave-Nutzern Kontakt aufzunehmen. Ein Facebook-Klon könnte das
sicher auch.
10 May 2010
## LINKS
[1] /1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/die-chats-der-anderen/
[2] /1/netz/netzkultur/artikel/1/das-profil-ist-schon-da/
[3] http://www.wired.com/epicenter/2010/05/facebook-rogue/
[4] /1/netz/artikel/1/e-mail-und-chat-wird-eins/
## AUTOREN
Ben Schwan
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