# taz.de -- Linken-NRW-Chef Zimmermann: "An uns liegt es nicht" | |
> Fraktionschef Wolfgang Zimmermann erklärt, unter welchen Umständen seine | |
> Partei in eine Regierung eintreten würde. Bedingungen stellt er vor den | |
> Sondierungsgesprächen nicht. | |
Bild: Kann sich vieles vorstellen: Fraktionschef Wolfgang Zimmermann. | |
taz: Herr Zimmermann, nächste Woche führen Sie in Nordrhein-Westfalen | |
Sondierungsgespräche mit der SPD. Welche Botschaft nehmen Sie vom Parteitag | |
mit: Sollen Sie regieren oder nicht? | |
Wolfgang Zimmermann: Es gibt in dieser Frage keinen Dissens. Wir haben vor | |
der Wahl immer erklärt, an uns soll ein Politikwechsel nicht scheitern. | |
Jetzt ist das Angebot da, also sprechen wir. | |
Ihr neuer Parteichef Klaus Ernst hat schon erklärt, auf Landesebene könne | |
man sowieso nicht die Energiekonzerne verstaatlichen oder die | |
30-Stunden-Woche einführen. | |
Das entscheiden nicht die Parteichefs, sondern wir in Nordrhein-Westfalen. | |
Wir wissen, dass wir uns mit unseren 5,6 Prozent nicht in allen Punkten | |
durchsetzen können. Allerdings werden wir uns nur an einer Regierung | |
beteiligen, die keinen Sozialabbau, keine Privatisierung und keinen | |
Stellenabbau betreibt. | |
Kann eine Regierung in Zeiten knapper Kassen auf Stellenabbau verzichten? | |
Sie hat die Möglichkeit, über den Bundesrat eine andere Steuerpolitik | |
durchzusetzen. Etwa zum Spitzensteuersatz der Kohl-Ära zurückzukehren oder | |
die Vermögensteuer wieder einzuführen. | |
Das wird an der schwarz-gelben Bundestagsmehrheit scheitern. Was macht eine | |
rot-rot-grüne Landesregierung dann? | |
Wir wollen die Steuereinnahmen auch im eigenen Land erhöhen, indem wir zum | |
Beispiel 500 Betriebsprüfer einstellen. Darüber hinaus müssen wir prüfen, | |
was wir im Landeshaushalt umschichten können. | |
Wo wollen Sie streichen? | |
Das müssen wir uns anschauen. Warten wir doch erst mal das | |
Sondierungsgespräch ab. | |
Wie sicher sind Sie, dass Sie sich bei einer Regierungsbildung auf Ihre | |
zehn Fraktionsgenossen verlassen können? | |
An uns wird eine Zusammenarbeit nicht scheitern, so war es auch in anderen | |
Bundesländern. In Hessen sind die Sozialdemokraten abgesprungen, im | |
Saarland die Grünen. | |
17 May 2010 | |
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