Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neues von Mixa: Kategorie "Spiegeltrinker"
> Weitere Vorwürfe gegen Walter Mixa. Dem Vatikan soll ein Dossier über den
> schweren Alkoholismus und sexuelle Übergriffe des Bischofs vorliegen.
> Bischof Zollitsch möchte sich derweil mit Mixa versöhnen.
Bild: Nach dem Missbrauch erst zur Beichte, dann zur Messe - so schildern Zeuge…
ANDECHS/HAMBURG dpa | Gegen den zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter
Mixa werden nach Presseberichten weitere schwere Vorwürfe erhoben. Wie die
Süddeutsche Zeitung berichtet, ist in einem bislang geheim gehaltenen
Dossier unter anderem von Alkoholmissbrauch und sexuellen Übergriffen auf
jüngere Priester die Rede. Diese "Akte Mixa" habe auch Papst Benedikt XVI.
bei der Entscheidung über den Rücktrittsgesuch des umstrittenen Bischofs
vorgelegen.
Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung waren die
Geheimpapiere am 27. April an den päpstlichen Nuntius in Berlin gegangen.
Zeugen aus dem engsten persönlichen Umfeld Mixas hätten Aussagen über
seinen Lebenswandel gemacht, die dieser Akte beilägen, hieß es in den
Berichten. So gebe es Mitarbeiter, die Mixa "als schwer alkoholkranken
Mann" beschrieben, als "Spiegeltrinker", der seinen Alkoholpegel über den
Tag hinweg halten müsse.
Andere Zeugen schilderten homosexuelle Übergriffe des Bischofs in seiner
Zeit als Stadtpfarrer, der "am Morgen danach erst zur Beichte ging, ehe er
wieder die Messe zelebrierte", heißt es in der FAS. Der Rechtsanwalt von
Mixa, Gerhard Decker, teilte mit: "Dass Teile der Presse Zugang zum Archiv
des Vatikan oder des päpstlichen Nuntius haben, halte ich für eher
unwahrscheinlich." Damit bleibe die Quelle ebenso nebulös wie das
berichtete Geschehen. "Das war schon bei der Missbrauchsanzeige gegen
meinen Mandanten so, die zur eindeutigen Verfahrenseinstellung führte:
Einer beruft sich auf den anderen und am Schluss war alles ein
Missverständnis", erklärte der Mixa-Anwalt.
Trotz des Konflikts mit Mixa, der nach einer "Auszeit" wieder die Rückkehr
in sein Amt fordert, will sich der Vorsitzende der katholischen Deutschen
Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, mit ihm aussöhnen. Er bedauere zwar,
dass Mixa in seiner Kritik sehr persönlich geworden sei, sagte Zollitsch am
Sonntag im oberbayerischen Andechs. Aber er werde ihm auch die Hand
reichen. Schließlich seien Versöhnung und Aussöhnung ureigenste Aufgaben
eines Seelsorgers.
Mixa hatte Zollitsch und dem Münchner Erzbischof Reinhard Marx einen Mangel
an Brüderlichkeit vorgeworfen: Er sei am 21. April letztlich nur deshalb
als Augsburger Bischof zurückgetreten, weil er auch von Zollitsch und Marx
extrem unter Druck gesetzt worden sei. Mixa war vorgeworfen worden, dass er
in seiner Zeit als Schrobenhausener Stadtpfarrer Heimkinder geschlagen
haben soll. Außerdem soll er Stiftungsgelder für Waisenkinder
zweckentfremdet haben. Vorermittlungen nach Vorwürfen des sexuellen
Missbrauchs hat die Staatsanwaltschaft allerdings wieder eingestellt.
21 Jun 2010
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.