# taz.de -- Elfenbeinküste bezwingt Nordkorea: Die WM-Ehre gerettet | |
> Die Elfenbeinküste ist trotz eines 3:0-Erfolgs gegen die Nordkoreaner aus | |
> der WM ausgeschieden. Dafür spielten sie im letzten Spiel ideenreicher | |
> und schafften es auf unglaubliche 28 Torschüsse. | |
Bild: Viel gelaufen, viel versucht, aber kein Tor geschossen: Stürmerstar Didi… | |
NELSPRUIT dpa | Das Wunder verpasst, aber die Ehre gerettet: Didier Drogba | |
und Co. haben sich gegen hoffnungslos unterlegene Nordkoreaner würdevoll | |
von der WM-Bühne verabschiedet. Das bittere Vorrunden-Aus konnte das | |
Starensemble von der Elfenbeinküste aber trotz des hochverdienten 3:0 (2:0) | |
am Freitag in Nelspruit nicht mehr abwenden. | |
Wie schon 2006 mussten die vor Turnierbeginn als Geheimfavoriten | |
gehandelten Ivorer frühzeitig die Heimreise antreten, die Tore durch Yaya | |
Touré (14. Minute), Romaric (20.) und Salomon Kalou (82.) waren da nur ein | |
geringer Trost. Die Nobodys aus Nordkorea blieben bei ihrer zweiten | |
WM-Teilnahme nach 1966 ohne Punktgewinn. | |
Bei den afrikanischen Fans unter den 34.763 Zuschauern ging ein Blick stets | |
nach Durban - beim Parallelspiel der Gruppe G musste Portugal gegen | |
Brasilien verlieren, um den "Elefanten" noch die Chance auf das | |
Achtelfinale zu ermöglichen. Insgesamt neun Treffer galt es für die | |
Elfenbeinküste auf den WM-Vierten von 2006 aufzuholen. | |
Bereits nach 51 Sekunden hätte das Team von Trainer Sven-Göran Eriksson den | |
Torreigen eröffnen können, aber Abdulkader Keita scheiterte an Keeper Ri | |
Myong Guk. Auch Gervinho (10.) verpasste noch die frühe Führung, als seine | |
Hereingabe kurz vor der Torlinie tanzte und keinen Abnehmer fand. Hatten | |
die Nordkoreaner mit ihrer kompakten Defensive Brasilien und Portugal | |
jeweils in den ersten 45 Minuten fast zur Verzweiflung getrieben, durfte | |
sich der Afrikameister von 1992 über unverhoffte Räume freuen. | |
Logische Konsequenz war das 0:1 durch Yaya Tourè. Der Barca-Profi schlenzte | |
eine Vorlage des Stuttgarters Arthur Boka, der seine Premiere in Südafrika | |
gab, unbedrängt ins lange Eck. Nach den ersten beiden Auftritten ohne Sieg | |
und ohne Zauber wollten die "Elefanten" schnell den Vorwurf widerlegen, zu | |
defensiv aufzutreten. Mit Erfolg: Drogba legte sich den Ball mit einer | |
geschmeidigen Annahme selbst vor und donnerte ihn an die Latte. Romaric | |
staubte per Kopf ab. | |
Dies war so einfach, weil die Asiaten viel zu weit von ihren Gegenspielern | |
entfernt standen und nahtlos an die zweite Hälfte der 0:7-Klatsche gegen | |
Portugal anknüpften, als sie sechs Treffer binnen 34 Minuten kassiert | |
hatten. | |
Obwohl Romaric (17.) und Gervinho (38.) vor der Pause noch den Pfosten | |
trafen, ließen die Ivorer die letzte Konsequenz vermissen. So stand zur | |
Halbzeit zwar das beeindruckende Torschussverhältnis von 14 zu 2 zu Buche. | |
Doch die minimale Hoffnung auf das Weiterkommen war mit zu diesem Zeitpunkt | |
sieben Toren Rückstand auf Portugal noch weiter gesunken. Nordkorea zeigte | |
sich nur durch zwei Freistöße von Hong Yong Jo (19./24.) gefährlich und | |
beschränkte sich vollständig auf die Defensivarbeit. | |
Nach dem Wiederanpfiff verflachte die Partie endgültig. Die Asiaten zeigten | |
etwas mehr Gegenwehr, verharrten aber in ihrer Mauertaktik. Der | |
Elfenbeinküste fiel auch nicht mehr ein. Statt schnellen Kombinationen | |
zeigten Drogba und Co. Weitschüsse, die wie bei den Versuchen von Romaric | |
(68.) oder Salomon Kalou (70.) keinen Erfolg brachten. Aber für Statistik | |
28 Torschüsse verzeichnete. Die größte Chance für Nordkorea vergab "Asiens | |
Rooney" Jong Tae Se (81.), wenig später sorgte dann Kalou für die | |
endgültige Entscheidung. | |
25 Jun 2010 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Portugal und Brasilien 0:0: Zu viele Stars für ein Tor | |
Brasilien und Portugal sind im Achtelfinale. Nach einer phasenweise | |
hochklassigen Partie ohne viele Torchancen gehen die Brasilianer als | |
Gruppensieger in die Endrunde. |