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# taz.de -- EuroPride in Warschau: "Wir sind stark"
> Trotz rechtsradikaler Randalierer ziehen zehntausend Schwule und Lesben
> durch Warschau. Ein Erfolg, sagen die Organisatoren. Der Anfang "neuer
> Barbarei", die Gegner.
Bild: Vor fünf Jahren wurde die bunte Parade durch Polens Hauptstadt noch verb…
WARSCHAU dpa | Weihwasser gegen die EuroPride: Etwa Zehntausend Schwule und
Lesben aus ganz Europa zogen am Samstag durch Warschau für Toleranz und
mehr Rechte. Die national-katholische Kräfte beklagten einen
"Sittenverfall". Und Rechtsradikale randalierten, bewarfen Teilnehmer mit
Eiern und versuchten, den Umzug zu stoppen. Die Polizei nahm neun Menschen
fest. Ein Polizist wurde verletzt.
"Wir haben gezeigt, dass es uns gibt und dass wir stark sind", sagte der
Organisator der Parade, Tomasz Baczkowski, von der Stiftung "Gleichheit"
nach der Veranstaltung. Der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck
bezeichnete die Parade als einen "Riesenerfolg".
Beim Start des Umzuges am frühen Samstagnachmittag hatten Vertreter der
Bewegung für Polens Souveränität mit Christus-Bildern und Kreuzen gegen
"Euro-Sodomie" demonstriert. Ihr Chef, Slawomir Andrzej Zakrzewski,
bespritzte Paradeteilnehmer mit Weihwasser. "Kommt zur Vernunft, es ist
nicht zu spät", rief er immer wieder.
Begleitet von lauter Musik zog die Parade bei Temperaturen von mehr als 35
Grad vom Warschauer Rathaus zum mehrere Kilometer entfernten
Verfassungsplatz. Unter den Teilnehmern waren der grüne
Bundestagsabgeordnete Volker Beck und der konservative Polizei- Minister
aus Großbritannien, Nick Herbert. Auch eine Abordnung der SPD aus
Berlin-Pankow war anwesend.
Obwohl weniger Menschen als erwartet an der Parade teilnehmen, bezeichnete
Beck Teilnehmer- und Zuschauerzahlen als beeindruckend. Er sehe "steigende
Sympathien" für Homosexuelle in der polnischen Bevölkerung, so Beck. 2005
hatte der damalige Stadtpräsident von Warschau, Lech Kaczynski, die
Schwulenparade verboten.
Demonstrationen gegen EuroPride hatte es bereits am Samstagvormittag
gegeben. Mehrere hundert Mitglieder rechtsradikaler und nationalistischer
Organisationen marschierten durch das Zentrum Warschaus. "Wir sagen Nein
zur neuen Barbarei", sagte der Abgeordnete der national-konservativen
Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Artur Gorski, zum
Abschluss der Protestkundgebung.
18 Jul 2010
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