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# taz.de -- British Open in Südafrika: Shreks perfekte Schläge
> Erstaunlich souverän gewinnt der Südafrikaner Oosthuizen die British
> Open. Doch die Sportschlagzeilen wurden von Korruption und Caster Semenya
> dominiert.
Bild: Küsschen für den Pokal: Louis Oosthuizen.
Das Timing von Louis Oosthuizen war nicht übel: Am 92. Geburtstag von
Nelson Mandela hat der Golfprofi die British Open im schottischen St.
Andrews gewonnen. "Ein besseres Geschenk hätte Madiba gar nicht bekommen
können", ließ Südafrikas Präsident Jakob Zuma übermitteln.
In gewissem Sinne ist Oosthuizens Triumph historisch, denn der 27-Jährige,
den seine Freunde wegen abstehender Ohren und einem breiten Grinsen "Shrek"
nennen, hat mit sieben (!) Schlägen Vorsprung gewonnen. Vor zehn Jahren
hatte Tiger Woods (diesmal auf Platz 23) acht Schläge zwischen sich und die
Konkurrenz gebracht.
Doch trotz der famosen Leistung des Landsmannes beherrschten am Montag
andere Themen die südafrikanische Presse. Es waren die üblichen
Schreckensmeldungen über Gewalttaten. Die Top-Sportmeldung war den
korrupten Funktionären des Fußballverbandes Safa gewidmet, die dem
Parlament erklären müssen, wie sie das viele Fifa-Geld investieren wollen:
in die Jugend oder aber - so die Befürchtung - ins persönliche Wohlergehen.
An Nummer zwei wurde der Auftritt von Caster Semenya in Finnland
verhandelt; die 800-Meter-Läuferin darf ja jetzt, da ihr Geschlecht
examiniert wurde, wieder bei den Frauen mitlaufen. In einem Städtchen
namens Lapinlahti rannte sie zwei Stadionrunden in 2:02,42 Minuten. Und
Oosthuizen? Kam kleiner weg in den Zeitungen vom Montag.
Dabei tritt Oosthuizen in die Fußstapfen berühmter Golfer vom Kap: Bobby
Locke, Gary Player und Ernie Els. Erstmals seit 1964 hat es ein Spieler
geschafft, auf Platz eins bei den British Open zu landen, ohne zuvor ein
anderes Major-Turnier gewonnen zu haben. "Eine Offene Meisterschaft zu
gewinnen ist sehr speziell", sagte Oosthuizen, "aber hier in St. Andrews zu
siegen, das ist traumhaft."
"Verbessert mich, wenn ich falsch liege", sagte der Zweitplatzierte Lee
Westwood aus England, "aber das war wahrscheinlich das erste Mal überhaupt,
dass er sich bei einem Major behaupten musste - und er hat alles, was auf
ihn zugekommen ist, abgegrätscht wie ein alter Haudegen." Oosthuizens
Coolness hat ihm knapp über eine Million Euro eingebracht.
19 Jul 2010
## AUTOREN
Markus Völker
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