# taz.de -- Politische Gefangene in Kuba: Spanien erwartet Freilassung | |
> Der spanische Außenminister erwartet, dass alle politischen Häftlinge in | |
> Kuba freigelassen werden. Im Gegenzug sollen EU und USA ihre | |
> Wirtschaftsembargos lockern. | |
Bild: Öffnet die Gefängnisse: Staatschef Raul Castro. | |
MADRID dpa | Spaniens Außenminister Miguel Angel Moratinos geht davon aus, | |
dass Kuba alle noch auf der Insel einsitzenden politischen Häftlinge | |
freilassen wird. Dies werde mehr als eine bloße humanitäre Geste sein und | |
müsse von der internationalen Gemeinschaft gewürdigt werden, sagte er am | |
Mittwoch im Parlament in Madrid. | |
Eine Freilassung aller Dissidenten könnte nach Ansicht von Moratinos dazu | |
beitragen, dass die EU - wie von Spanien gefordert - ihre Kuba-Politik | |
flexibilisiert und dass die USA das seit 1962 bestehende Embargo aufheben. | |
Das sozialistische Regime in Havanna hatte nach Vermittlung der | |
katholischen Kirche und der spanischen Regierung vor zwei Wochen die | |
sukzessive Freilassung von 52 politischen Häftlingen verkündet. Zwölf von | |
ihnen sind inzwischen nach Spanien ausgereist. Insgesamt will das Land in | |
den kommenden Wochen etwa 20 der Regimegegner aufnehmen. | |
Auch nach der Freilassungsaktion wird die Zahl der inhaftierten | |
Oppositionellen auf Kuba noch über 100 liegen. Die illegale, aber von der | |
Regierung tolerierte "Kubanische Kommission für Menschenrechte und | |
Nationale Versöhnung" (CCDHRN) hatte die Zahl der politischen Gefangenen | |
vor zwei Wochen mit 167 angegeben. | |
Bereits während der Ende Juni abgelaufenen EU-Ratspräsidentschaft Spaniens | |
hatte Moratinos versucht, die anderen EU-Länder zu einer flexibleren | |
Haltung gegenüber Kuba zu bewegen. Er stieß damit aber auf heftigen | |
Widerstand anderer Staaten der Union. | |
21 Jul 2010 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |