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# taz.de -- Kommentar Israel und die UN: Israel will wieder dazugehören
> Auch die UN-Kommission zum Angriff auf die Gaza-Flotille wird Israel
> nicht reinwaschen. Die von den Soldaten eingesetzte Gewalt war schlicht
> unproportional.
Die israelische Entscheidung, mit der UN-Untersuchung des Marine-Disasters
vor der Küste Gazas zu kooperieren, ist eine gute. Regierungschef Benjamin
Netanjahu ist bereit, den Preis zu zahlen, den es kostet dazuzugehören.
Trotzdem sind es die falschen Gründe, die Netanjahu zum Umdenken brachten:
die internationale Isolation, der Druck des Weißen Hauses und die Furcht
vor einem erneuten imageschädigenden Bericht. Um wie viel glaubwürdiger
wäre er, hätte er den internationalen Prüfern gleich nach dem
Militäreinsatz die Türen geöffnet, eben weil Israel, wie er sagt, nichts zu
verbergen hat. Hatte es das wirklich nicht?
Der Goldstone-Report nach dem Gazakrieg war verheerend für das Ansehen des
Staates. Über Kriegsverbrechen und gar Verbrechen gegen die Menschlichkeit
berichtete das von der UN eingesetzte Team. Ein Zutun Israels bei der
Untersuchung hätte den Schaden mildern können. Ihn ganz abzuwenden war von
vornherein aussichtslos, denn es sind Verbrechen begangen worden.
Auch die UN-Kommission, die untersucht, wie es zur Tötung der neun
propalästinensischen Aktivisten gekommen ist, wird Israel nicht
reinwaschen. Die von den Soldaten eingesetzte Gewalt war unproportional.
Und über die Fehler der Armee und der Nachrichtendienste berichtet ein
eigens vom Militär eingesetzter Ausschuss bereits selbst.
Zu der UN-Kommission soll ein Israeli und ein Türke gehören. Seite an Seite
demonstrieren die beiden Staaten guten Willen, die Fehler zu finden und
daraus zu lernen. Beide wollen die Beziehungen aus der Krise holen. Noch
bevor die Kommission ihre Arbeit aufnimmt, hat sie einen Teil ihres Zwecks
schon erreicht.
3 Aug 2010
## AUTOREN
Susanne Knaul
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