# taz.de -- Angeblicher Geheimdeal mit Stromkonzernen: Atom-Kritiker warnen vor… | |
> Die Stromkonzerne legen angeblich ein Angebot vor, um die | |
> Brennelementesteuer zu verhindern. Die Bundesregierung schweigt, | |
> Atom-Kritiker sehen einen "gefährlichen Kuhhandel". | |
Bild: Aktivisten bei einer Aktion der Nichtregierungsorganisation Campact vor d… | |
BERLIN apn/dpa/taz | Die Stromkonzerne haben der Bundesregierung angeblich | |
einen "Geheimdeal" angeboten: 30 Milliarden Euro wollen Eon, RWE, EnBW und | |
Vattenfall demnach an den Bund zahlen - für den Fall, dass die | |
AKW-Laufzeiten um zwölf Jahre verlängert werden und die Regierung auf die | |
geplante Brennelementesteuer verzichtet, berichtete das Handelsblatt. | |
Verhandelt werden soll damit in der nächsten Woche mit | |
Finanz-Staatssekretär Werner Gatzer. | |
Die Zeitung zitiert aus dem Entwurf einen Vertrags zwischen der Regierung | |
und den Konzernen. Das Geld soll demnach in Form einer Sonderabführung in | |
einen Fonds fließen, "dessen Aufgabe in der Modernisierung der | |
Energiewirtschaft und der Förderung technischen Fortschritts besteht". | |
Die Brennelementesteuer sollte nach den ursprünglichen Plänen der Regierung | |
unabhängig von einer Laufzeitverlängerung erhoben werden und 2,3 Milliarden | |
Euro im Jahr einbringen. Die Unternehmen fürchten die Steuer, weil sie von | |
späteren Regierungen jederzeit erhöht werden könnte. | |
Die Bundesregierung lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht am Mittwoch | |
unter Verweis auf das in Arbeit befindliche Energiekonzept ab; der | |
Stromkonzern Eon dementierte die Summe von 30 Milliarden Euro. Scharfe | |
Kritik kam von den Grünen: "Die Atomkonzerne wollen sich mit ihren | |
Milliarden längere Laufzeiten, Steuerfreiheit und niedrige | |
Sicherheitsauflagen erkaufen", sagte Fraktionsvize Bärbel Höhn. Eine | |
Regierung mit grüner Beteiligung werde sich an einen solchen "schmutzigen | |
Deal" in keiner Weise gebunden fühlen. Auch der Bund für Umwelt und | |
Naturschutz kritisierte den Vorschlag als "gefährlichen Kuhhandel zu Lasten | |
der Bürger". | |
11 Aug 2010 | |
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