# taz.de -- Kommentar Heide-Wasserförderung: Nachbarn müssen teilen | |
> Ein Stadtstaat wie Hamburg kann sicher vieles, aber die vollständige | |
> Selbstversorgung mit Trinkwasser ist nicht möglich. Also muss woanders | |
> Wasser gefördert werden. | |
Bild: Laut Heidedichter Hermann Löns "der Heide echtester Fluss": Die Örtze, … | |
Natürlich ist das ein hochsensibles Thema. Die Notwendigkeit, Trinkwasser | |
zu gewinnen, steht allerdings außer Frage, das Anliegen, dies ökologisch | |
verträglich zu tun, ist selbstverständlich. In diesem Spannungsfeld ist die | |
Wassergewinnung Hamburgs im Umland nicht eine beliebige Frage von Ökologie | |
und Ökonomie. Wasser ist ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel, und | |
deshalb muss der Krug zum Brunnen gehen. | |
Es verbietet sich, hier Vergleiche zu ziehen zu Kriegen um Wasser, die an | |
vielen Orten auf diesem Planeten schon geführt wurden - und künftig noch | |
viel häufiger geführt werden dürften. Aber die Bereitschaft zum Teilen | |
sollte unter guten Nachbarn schon ausgeprägt sein. | |
Ein Stadtstaat wie Hamburg kann sicher vieles, aber die vollständige | |
Selbstversorgung mit Trinkwasser ist nicht möglich. Dazu leben zu viele | |
Menschen auf zu wenig Fläche, zumindest im Vergleich zu Schleswig-Holstein | |
oder eben Niedersachsen. Also muss dort Wasser gefördert werden für | |
Hamburger Kehlen, Schwimmbäder und Unternehmen. | |
Ökologische Schäden sind selbstredend zu vermeiden, und bislang sind auch | |
noch keine nachweislich belegt. Von einer drohenden Austrocknung der Heide | |
zu reden, ist mithin maßlos übertrieben. | |
Sicher, das Thema hat so seine Probleme. Es sollte möglich sei, sie | |
gemeinsam zu lösen. | |
12 Aug 2010 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
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