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# taz.de -- Geraubte Urne wieder aufgetaucht: Teufel neben Dutschke
> Als die Urne von Fritz Teufel gestohlen wurde, war von Grabschändung die
> Rede. Viel eher muss man wohl aber von einer Grabbeilage sprechen. Die
> Urne ist nämlich wieder aufgetaucht: neben dem Grab von Rudi Dutschke in
> Dahlem.
Bild: Da freut sich sogar die Polizei. Soeben haben die Beamten die Urne von Fr…
Selbst nach seinem Tod sorgt der Spaßguerillero der 68er noch für
Aufregung: Eine Woche nach dem Diebstahl ist die Urne von Fritz Teufel
offenbar wieder aufgetaucht. Zumindest wurde am Freitag auf dem
St.-Annen-Kirchhof in Dahlem eine Urne gefunden - direkt neben dem Grab von
Rudi Dutschke. "Wir gehen davon aus, dass es die Urne von Fritz Teufel
ist", sagte ein Polizeisprecher. Auf einem Zettel neben der Urne stand:
"Was ein teuflischer Spaß, Rudi Dutschke hätte das gefallen."
Vor einer Woche hatte ein Ehepaar das geöffnete Urnengrab Teufels entdeckt
und die Polizei verständigt. Die Urne war weg. Auf dem Friedhofsweg lag
verstreute Asche und viele gingen davon aus, dass es sich um Teufels
Überreste handelte. Doch die jetzt gefundene Urne ist verschlossen.
Möglicherweise muss die Kriminalgeschichte also noch umgeschrieben werden,
und möglicherweise war es gar nicht Teufels Asche. Vielleicht hatten
Kettenraucher ihre Spuren hinterlassen; wahrscheinlicher wäre, dass ein
paar Alt-68er am Grab den einen oder anderen Joint inhalierten. Teufel war
Anfang Juli im Alter von 67 Jahren gestorben. Er litt seit Jahren an
Parkinson und lebte zuletzt in einem Pflegeheim.
Des Rätsels Lösung wird noch ein wenig auf sich warten lassen. Die Beamten
am Grab von Rudi Dutschke ließen die Urne zunächst geschlossen - um Spuren
zu sichern und so möglicherweise dem Dieb auf die Spur zu kommen. Ob und
was in der Urne ist, wird sich erst danach herausstellen.
Teufel hätte diese Geschichte vermutlich sehr gefallen. Ihm sei es vor
allem um den Spaß gegangen, erzählte er einmal in einem Interview, schon in
der Schule habe er gerne den Clown gespielt. Möglicherweise hatte Teufel
die ganze Aktion zu Lebzeiten sogar selbst angezettelt - diese Vermutung
äußerten jedenfalls alte Weggefährten von ihm, als der Urnen-Diebstahl
bekannt wurde. Foto: AP
13 Aug 2010
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