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# taz.de -- Disput zwischen Madrid und Rabat: Neuer Ärger in Ceuta und Melilla
> Die jüngsten marokkanischen Blockaden Ceutas und Melillas könnten mit dem
> Westsahara-Konflikt zu tun haben. Der Streit kam Rabat möglicherweise
> nicht ungelegen.
Bild: Marokkaner während einer Demonstration im Rahmen der Blockade Melillas a…
MADRID taz | Spanien sieht den Streit mit Marokko um die spanische
Nordafrikaenklave Melilla im Zusammenhang mit dem Westsaharakonflikt. Der
spanischen Tageszeitung El País wurde ein Brief von Christopher Ross von
Ende Juni zugespielt. Der UN-Sondergesandte für die Westsahara bittet
Madrid in dem Schreiben darum, bei einer Lösung für die festgefahrenen
Verhandlungen zwischen der marokkanischen Besatzungsmacht und der Polisario
zu vermitteln. Am 1. Juli kam Ross deswegen nach Madrid, bestätigt das
spanische Außenministerium. Kurze Zeit später begannen die Proteste auf
marokkanischer Seite wegen mutmaßlicher Übergriffe spanischer Polizisten in
Melilla.
Tatsächlich reagiert Marokko mindestens ebenso empfindlich auf jeden
Lösungsvorschlag, der zu einer Eigenständigkeit der Westsahara führen
könnte, wie Spanien auf die marokkanischen Ansprüche auf die
Nordafrikaenklaven Ceuta und Melilla. Der Streit begann Mitte Juli, als
fünf Belgier marokkanischer Herkunft Misshandlungen spanischer Polizisten
an der Grenze Melillas angezeigt hatten. Eine Polizistin habe sie, bei
deren Versuch nach Melilla zu fahren, als "marokkanische Hunde" beleidigt,
später seien sie von bis zu zehn spanische Grenzbeamten verprügelt worden.
Spaniens Polizeigewerkschaft behauptet hingegen, die Marokkaner seien den
Anweisungen der Arabisch sprechenden Beamtin nicht gefolgt.
Im Anschluss daran kam es zu Demonstrationen und Blockaden der
Grenzübergänge. Am Donnerstag brachen die Demonstranten ihre Blockade mit
Hinweis auf den Ramadan ab. Am Montag wollen die Innenminister der beiden
Staaten bei einem Treffen in Rabat den Streit endgültig beilegen. Es gibt
durchaus Hinweise darauf, dass Rabat der Streit nicht ungelegen kam. So
blieb die marokkanische Polizei bei den Blockaden für sonstige Verhältnisse
auffallend passiv, obwohl oft mehr Kamerateams und Fotografen vor Ort
waren, als Demonstranten.
20 Aug 2010
## AUTOREN
Hans-Günter Kellner
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