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# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
> Von sozialdemokratischen Selbstmordattentätern und plötzlichen
> Atombefürwortern.
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?
Friedrich Küppersbusch: Die Nachricht von Christof Schlingensiefs Tod.
Was wird besser in dieser?
Sein Werk sorgt dafür, das man sich selbst bei seinem Tod fragt: Wie,
genau, meint er das jetzt?
Israelis und Palästinenser wollen sich offenbar in den USA zu
Friedensverhandlungen treffen. Setzen Sie darin irgendwelche Hoffnungen?
Ja nun. In was sonst?
40 Deutsche Manager und Prominente ergreifen in großen Anzeigen Partei für
die Atomindustrie. Zu den Unterzeichnern zählt Deutsche-Bank-Chef Josef
Ackermann. Warum waren Sie nicht dabei?
Ich dachte, die seien von der Titanic. An der Unterzeichnerliste würde eine
intakte RAF auch nur noch die Großschreibung ändern. Mit Bahnchef Grube
polemisiert hier ein Staatsangestellter gegen den Staat, Gewerkschaftsboss
Vassilidiadis steht trotz Absage drauf. Olli Bierhoffs Kindheit mit
RWE-Papa muss man sich wohl so heiter - verstrahlt vorstellen wie Loriots
"Weihnachten bei Hoppenstedts". Ansonsten Titanen des opinion - hoppings:
Clement, Schily, Merz. Schließlich Manager von Strom- und stromnahen
Konzernen und Einrichtungen. Allein RWE und eon haben im ersten Halbjahr
rund neun Milliarden verdient - hier sieht man, was man mit einem Almosen
daraus publizistisch anrichten kann. 2,3 MRD soll die Brennelementesteuer
dem Bund bringen. Die Anzeige wirkt, als wäre deutlich mehr zu holen. Eine
wertvolle Anregung von Ollis Papa und die 40 Räuber.
Die Linken in der SPD haben einem Kompromiss zur Rente mit 67 zugestimmt.
Können sie uns diesen Kompromiss erklären und warum die linken Sozis wieder
mal klein beigegeben haben?
Die Parteispitze weiss, dass "Hartz" und die "Rente mit 67" die beiden
schlimmsten Selbstmordattentate der Agenda-SPD auf den Sozialstaat waren.
Münte hat damals in öffentlichem Leiden Lebens-Positionen aufgegeben.
Andere schonen jetzt ihre Koalitionspartner oder ihr Geschwätz von gestern.
Die Lösung für die reale Rentensenkung - Ja, aber Aussetzen! erinnert an
die SPD - Idee zur Wehrpflicht: Ja, aber andermal! Und so macht es der
Wähler ja auch: SPD? Ja. Nur nicht jetzt.
Sie haben beim letzten Mal gesagt, Google Street View sei Ihnen schnurz.
Nach dieser Woche und all den aufgeregten Politikern - immer noch?
Die sind niedlich. Frau Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner warnt vor
Google - ihre Unionsfreunde forderten neulich mal den "Internet - Pranger
für entlassene Straftäter", und die großräumige Sperrung von www-Seiten bei
mäßigen Verdachtsmomenten. Und alle finden die Online-Untersuchung toll -
wenn der Staat sie verbricht. Dagegen ist "google street view" eine
technologisch zeitgemäße Weiterentwicklung des Stadtplans, der Landkarte.
Übrigens kann ich meine Adresse aus dem Falk-Plan nicht löschen und aus
keiner Landkarte tilgen lassen. Aus "street - view" schon. Also: So what?
Schwarz-Grün in Hamburg nach Beust - wie lange noch?
In Hamburg sind die Nächte lang. Ein 70jähriger Containermillionär für die
CDU, eine filmreife Migrantenkarriere für die Grünen - Glück das beide
Biographien in einen Wirtschaftssenator, Ian Karan, passen. Als von Beust
noch mit dem Bild-Geschöpf Schill rumkoalierte, hätte man einen Ahlhaus
vielleicht milder betrachtet. Die CDU im Bund will die schwarzgrüne Option.
Der Mond schrumpft. Angst?
Nein, mein Vorbild. In über 800 Millionen Jahre rund 100 Meter kleiner
werden - das nenne ich: in Würde altern.
Der Trainer ihres heimlichen Lieblingsclubs, Felix Magath... ...hat
offenkundig die 800 Millionen Jahre schon hinter sich...
...hat gesagt, seine Spieler bekämen 73.000 Euro Grundgehalt. Möchten Sie
nicht endlich wechseln?
Ihm? Hat er kein Kleingeld ? - Schalke war mindestens so pleite wie der BVB
auch, nur dass die nicht börsennotiert sind und es so besser verbergen
konnten. Können.
Und was macht Borussia Dortmund?
Ja! Zeit für die Saisonweissagung ! Die Pythia vom Borsigplatz, das Orakel
von der Grisarstraße, Jupp Schmiedeskamp aber sagt Euch : "Mit Klopp jedes
Jahr eins rauf : Erst 6ter, letzte Saison 5ter, diesmal also Vierter und
dann können wir für 2014 die Feier planen. Der Japaner hat mir gut
gefallen, der Piszczeck solide, Lewandowski muss man abwarten. Also
ausnahmsweise Optimismus - natürlich, Verletzungen, das geht ja schon
wieder los Aber ich sachmal: Vierter". FRAGEN: DAS
22 Aug 2010
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