# taz.de -- Datenschutz im Netz: Schaar attackiert Apple | |
> Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar sieht beim Computerkonzern | |
> Apple dringlichen Nachbesserungsbedarf im Umgang mit persönlichen | |
> Informationen. | |
Bild: Apple nimmt es mit dem Datenschutz nicht immer so genau. Im Bild eine Fil… | |
BERLIN taz | Der Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, hat den | |
Computerkonzern Apple in einem Interview scharf kritisiert und die sich | |
seit Wochen auf Google konzentrierende öffentliche Datenschutzdebatte somit | |
ausgeweitet. Dem Magazin [1][Internet World Business] gegenüber äußerte der | |
56jährige schwere Bedenken hinsichtlich des Umgangs des Unternehmens mit | |
persönlichen Informationen. Es könne nicht angehen, „dass in den | |
Nutzungsbedingungen eines Smartphone-Apps ein Passus zur Verwendung von | |
Standortdaten versteckt wird und das Telefon nicht vernünftig in Betrieb | |
genommen werden kann, wenn man den Nutzungsbedingungen nicht zustimmt“, | |
bemängelte Schaar, ohne Apple wörtlich zu erwähnen. | |
Weiter, so Schaar, müsse es „die Möglichkeit geben, der Ortung nicht | |
zuzustimmen, ohne dass sich daraus Nachteile ergeben“. Zudem müsse „der | |
Verbraucher auch darüber informiert werden, wo, wie und wie lange | |
Ortungsdaten gespeichert werden sollen, wer darauf Zugriff hat und mit | |
welchen anderen Daten sie verbunden werden“. Eine Verwendung oder gar | |
Veröffentlichung der Daten ohne vorherige Zustimmung des Benutzers sei | |
unter Strafe zu stellen, forderte Schaar. Es ginge ihm jedoch ausdrücklich | |
nicht darum, „eine gewollte Nutzung von Daten zu verhindern“. | |
Zusätzlich besteht der Datenschutzbeauftragte auf einem zentralen | |
Widerspruchsregister, „bei dem die Verbraucher die Verwendung ihrer Daten | |
im Internet unterbinden lassen können“. Es ergebe „keinen Sinn, dies mit | |
jedem Anbieter einzeln zu regeln“. Auch eine „Zusammenführung von | |
verschiedenen Datenbanken“ wolle Schaar verbieten. Weiterhin plädiert der | |
Datenschutzbeauftragte ebenfalls für ein vergessliches Internet, in dem | |
bestimmte Daten nach einer gewissen Zeit verfallen sollten. | |
Ob sich solche Forderungen allerdings als realisierbar herausstellen, | |
bleibt abzuwarten. Im Sinne von Google und Apple dürften sie kaum liegen. | |
31 Aug 2010 | |
## LINKS | |
[1] http://www.internetworld.de/Nachrichten/Medien/Medien-Portale/Bundesbeauftr… | |
## AUTOREN | |
Philipp Reinken | |
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