# taz.de -- Protest gegen Vattenfall: Brandenburg will kein CO2-Lager | |
> Vattenfall plant, Kohlendioxid aus Braunkohlekraftwerken künftig | |
> unterirdisch zu speichern. Im brandenburgischen Beeskow demonstrieren | |
> 2.000 Menschen dagegen. | |
Bild: Sorgt für heiße Debatten: die von Vattenfall geplante unterirdische Ver… | |
BEESKOW taz | Knapp 2.000 Menschen haben am Samstag im brandenburgischen | |
Beeskow gegen Vattenfalls Pläne zur Kohlendioxidspeicherung protestiert. | |
Hier im Landkreis Oder-Spree will der Energiekonzern Vattenfall | |
Kohlendioxid aus seinen Braunkohlekraftwerken unterirdisch einlagern. Doch | |
in der Bevölkerung findet die sogenannte CCS-Technologie (Carbon Capture | |
and Storage) keine Zustimmung. "Seismische Untersuchungen untersagt" steht | |
auf Transparenten, die viele Grundstücksbesitzer an ihre Hauseinfahrten | |
gehängt haben. | |
Auf dem Marktplatz ist es voll, Mitglieder von Robin Wood hängen ein | |
Transparent mit der Aufschrift "Vermeiden statt verpressen - Stoppt | |
CO2-Endlager" vom sogenannten "Dicken Turm". Aufsteigende Luftballons | |
sollen die Gefahr von ausströmendem Kohlendioxid symbolisieren. "Der | |
Protest ist mittlerweile tief in Ostbrandenburg verankert", sagte Udo | |
Schulze. Sprecher der Bürgerinitiative "CO2-Endlager stoppen", "Wir werden | |
die Verpressung und CO2-Endlagerung unter unserem Land durch Vattenfall | |
nicht hinnehmen." | |
Die Bürgerinitiativen bekennen sich zum Klimaschutz, halten aber die | |
Kohlendioxid-Einlagerung dabei nicht für geeignet. "Die Zukunft liegt | |
einzig und allein im Ausbau der erneuerbaren Energien", so Karsten Smid von | |
Greenpeace auf der Kundgebung. Unterstützt wurden die Proteste auch von | |
Menschen aus Braunkohleregionen in der Lausitz, deren Dörfer neuen | |
Tagebauen weichen sollen. | |
Im Moment erkundet Vattenfall offiziell nur den Abbau von Sole, da eine | |
Rechtsgrundlage für Kohlendioxidspeicher fehlt. Nach Ansicht der | |
Bürgerinitiativen ist das illegal. Das von der Bundesregierung geplante | |
CCS-Gesetz soll eigentlich nur den Betrieb von Demonstrationsanlagen | |
ermöglichen. Doch genau daran zweifeln Umweltverbände: "Im Gesetzentwurf | |
sind Speichermengen zulässig, die schon jetzt CO2-Endlager von bis zu | |
mehreren hundert Quadratkilometer Ausmaß ermöglichen", sagte Werner | |
Neumann, vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer | |
Anhörung. "Die vorgesehene Überprüfung des Gesetzes im Jahr 2017 ist | |
Makulatur, da bis dahin keine belastbaren Erkenntnisse zum längerfristigen | |
Verhalten von CO2 im Untergrund vorliegen können." | |
5 Sep 2010 | |
## AUTOREN | |
Hanno Böck | |
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